2009-Fressen-und-Moral
Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git,voc)
Mathias Kahle (bass)
Andy Laaf (drums)
(C) & (P) 2009 ROZBOMB R. (Cargo Records)
- Die Zeit ist reif
- Ego
- Wochenendgewalt
- Gerechtigkeit
- Lügenwelt
- Amok
- Keine Zeit für Traurigkeit
- Finstere Zeiten
- Aufruhr
- Tag und Nacht
- Arminius
- Alien Nation
Lineup: Eugen Balanskat (voc) Lars Rudel (git, voc) Tom Schwoll (git,voc) Mathias Kahle (bass) Andy Laaf (drums) (C) & (P) 2009 ROZBOMB R. (Cargo Records)
DIE ZEIT IST REIF
Die Zeit ist reif, begrüße den Tag, du warst so lange fort, Entscheidungsstunde naht, so viele Jahre in der Fremde allein, so lange schon weit von Zuhause. Das Glück blieb fern, je weiter du auch kamst, dein hartes Schicksal, wog viel schwerer als geahnt, nie wieder zieht es dich hinaus in die Welt, nie wieder willst du auf die Reise. Die Zeit ist reif ... Die Hände leer, ausgebrannt der Leib, die Hoffnung trog, so viel vertane Zeit, tot sind die Freunde und verwelkt ist dein Weib, und es erwartet dich keiner. Die Zeit ist reif, begrüße den Tag, du warst so lange fort, Entscheidungsstunde naht, so viele Jahre in der Femde allein, so lange schon weit von Zuhause.
EGO
Ich bin nicht schön und auch nicht lieb, ich bin nicht reich, kein toller Typ, sah nie die Welt, weit fort von hier und Sehnsucht nagt ganz tief in mir. Wenn ich mich so seh, diese kalte Gier, die ich nicht versteh, wächst die Angst in mir. Wenn ich mich so seh, fällt mir nichts mehr ein, weil ich nicht versteh, wie kann man nur so sein. Ich bin nicht dumm und auch nicht klug, von allem so, grad so genug. Erwarte nie Verbindlichkeit, wenn du mich brauchst, dann bin ich weit. Wenn ich mich so seh ... Für meinen Spaß nutze ich alle aus, beißen sie ins Gras, komme ich groß heraus, an ihrer Kraft richte ich mich auf, sind sie geschafft dann steh ich auf. Wenn ich mich so seh, diese kalte Gier, die ich nicht versteh, wächst die Angst in mir. Wenn ich mich so seh, fällt mir nichts mehr ein, weil ich nicht versteh, wie kann man nur so sein.
WOCHENENDGEWALT
Am Wochenende immer wieder nur Gewalt, du siehst die "Tagesschau", es überläuft dich kalt, man sieht sie grölend durch die Straßen zieh'n bei Nacht, sie brüllen "Deutschland" wäre wieder "erwacht". Der Staat wie immer auf dem rechten Auge blind, brutal - egal wie radikal die ganzen Zombies sind, an Häuserwänden nur Parolen voller Hass, kein Wort von Liebe aber "Kreuzberg in's Gas!" Steh'n wir zusammen, schließt die Reihen, Untätigkeit ist nicht zu verzeihen, steh'n wir zusammen, geh'n wir dagegen, es geht um uns und um unser Leben. Die Innenstädte häufig "Hakenkreuz" beschmiert, der braune Mob ganz dreist am Brandenburger Tor posiert, sie schwenken wieder alte Fahnen in der Stadt, es rührt die Trommel fest im Schritt der Kamerad. Die Polizei beschützt den Horror, das Zombieaufgebot, Gefahr von Links erklärt man schnell noch in Erklärungsnot, und Ignoranz heißt heute Politikverdrossenheit, so manche Zone nennt sich "national befreit". Steh'n wir zusammen ...
GERECHTIGKEIT
Die großen Bosse der Industrie, raffen so schamlos wie vorher noch nie, und wenn sie häufig auch total versagen, mit "goldenem Handschlag" bleibt das zu ertragen. Die Politik - auf Ausgleich bedacht, salbadert vom Frieden, auf Ausgleich bedacht, beschwört Vernunft, die sie selber nicht zeigt, geht in fette Pensionen, auch wenn alles vergeigt. Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem, die Kleinen hängen, die Großen können geh'n. Geht einer klauen, aus blanker Not, wünscht ihm die Meute einen unfreien Tod, töten Mütter aus Not ihre Kinder, treffen Verachtung und Zorn sie nicht minder. Geifert der Chor der Sozialdarwinisten, allesamt nur getarnte Faschisten. Der alte Brecht sagte dazumal: "Erst kommt das Fressen und dann die Moral." Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem, die Kleinen hängen, die Großen können geh'n. Es ist wirklich gar nicht einzuseh'n, die Kleinen hängen, die Großen lässt man geh'n. Es ist nicht einzuseh'n, Kleine hängen - Große geh'n. Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem, die Kleinen hängen, die Großen können geh'n. Es ist wirklich gar nicht einzuseh'n, die Kleinen hängen, die Großen lässt man geh'n.
LÜGENWELT
Alle Geräte schweigen, es fehlt die Energie, alle Maschinen verstummen, wer kann heute noch sagen, wann und wie, ging die Kontrolle verloren, auf dem großen Weg,fort von uns selbst? Werden wir nicht wiedergeboren, ja dann ist alles aus, vorbei. Lüg mir eine heile Welt, dass ich sie auch überstehe, lüg mir eine heile Welt, dass ich nicht vor Gram vergehe. Weiter als Füße je tragen, überall nur Wüstenei'n, wie konnten wir so total versagen, so uneinsichtig sein? Inseln sie werden versinken, doch nicht nur im Abendrot, sagt "gute Nacht" der Erde, sie war ein tolles Angebot.
AMOK
Er nahm die Pumpgun, ging seinen Weg, für eine Umkehr war es zu spät, für ihn. Es war ein wunderschöner Tag, der voller Unschuld vor ihm lag. Es war ein blutig - langer Tag. Was hat ihn getrieben? Alle tot die ihn "lieben", niemand ist verblieben, was hat ihn nur getrieben? Er war alleine, in Seelennot, schoss in die Menge und viele tot, davon. Das war kein wirklich guter Tag, niemand weiß, woran es lag und alles was ich mich nun frag: Wer will dich schon kennen, deine Tat "Zeichen" nennen? In der Hölle wirst du brennen. Wer will dich denn schon kennen? Heut war ein wunderschöner Tag, der voller Unschuld vor uns lag. Heut war ein wirklich langer Tag.
KEINE ZEIT FÜR TRAURIGKEIT
Der Alte war ein Säufer, die Mutter eine Sau, jeden Morgen schlugen sie ihn beinah grün und blau, als er älter wurde, war er jahrelang allein, er wurde immer härter, ihm wuchs ein Herz aus Stein. Keine Zeit für Traurigkeit, scheiß auf die Vergangenheit, Härte lernt man mit der Zeit, keine Zeit für Traurigkeit. Frauen, die er liebte, machten sich nicht viel daraus, Geilheit und Schwermut, hielt keine lange aus. Oft ist er ohne Power, fühlt sich wie der letzte Dreck, macht ihn das auch sauer, wirft er sich noch lang nicht weg. Keine Zeit für Traurigkeit, scheiß auf die Vergangenheit, Härte lernt man mit der Zeit, keine Zeit für Traurigkeit. Träumend von der Ferne, der schönen weiten Welt, war er so oft zu hause, ohne Job und ohne Geld, Glück war nie zu fassen, es haute gar nichts hin, nun grübelt er im Knast, nach dem tieferen sinn. Keine Zeit für Traurigkeit, scheiß auf die Vergangenheit, Härte lernt man mit der Zeit, keine Zeit für Traurigkeit.
FINSTERE ZEITEN
Lebe frei von jeder Illusion, observiert wirst du sehr lange schon. Wir fall'n in finstere Zeiten, die Überwachung wird unangenehm, Stasimethoden verleiten sie, "klarer zu sehen". Terrorangst, die schürt der deutsche Staat, Hysterie der ungetanen Tat. Wir fall'n in finstere Zeiten, die Überwachung, ein altes Problem, man will uns wieder verleiten, zum Spitzelsystem. Wir fall'n in finstere Zeiten, sie wollen wieder zur Diktatur, Stasimethoden bestreiten sie, "sie schützen uns nur". Wir fall'n in finstere Zeiten, das Recht getreten, verhöhnt und zerfetzt, bis uns're Werte entgleiten, du weißt es, uns reicht es - jetzt!
AUFRUHR
Sie nennen uns Störer, Randalierer und Chaoten, halten sich für unersetzlich, sind häufig "Fachidioten", die Selbstbedienungsmeister der Politikerzunft, geben sich als Leistungsträger, - wider jeglicher Vernunft. Sie lügen und betrügen, nur das eig'ne Wohl im Blick, es ist ihnen scheißegal, trifft uns auch ein Missgeschick. Sie verbreiten die Parole jeden Glücks in eig'ner Hand, doch wir sind arbeitslos und ausgebrannt. Aufruhr, Aufruhr!!! Die Hoffnung ging verloren und alles was sie hatte, nur weil ihr Mann starb, muss sie jetzt auf die Platte, sie läuft durch die Bahn, in der Hand die Straßenzeitung, niemand sieht sie an. Steh'n wir alle auf der Leitung? Viele lange Jahre ein sorgenvolles Leben, und dann so ein Ende, das darf es nicht geben, obdachlos in Deutschland, so einem reichen Lande, Fluch über uns alle, was für eine Schande. Aufruhr, Aufruhr!!!
TAG UND NACHT
Als ich klein war, hatte ich viele Ziele, größer als das ganze Firmament, Möglichkeiten gab es mehr als viele, die man häufig erst zu spät erkennt. Viele Tage, viele Nächte, denke ich nur immer daran, was ich täte und vollbrächte, wär mein Leben auf der richtigen Bahn, bin schon so lang bereit, es bleibt nicht mehr viel Zeit. Fraß der Alltag alle Phantasien, war er leider nie ein Wunschkonzert, habe mir das später nie verziehen, das ich nur auf die Vernunft gehört. Viele Tage, viele Nächte, denke ich nur immer daran, was ich täte und vollbrächte, wär mein Leben auf der richtigen Bahn, bin schon so lang bereit, es bleibt nicht mehr viel Zeit. Greift als Kind man gierig nach den Sternen, greift man später häufig nur ins "Klo", muss man einfach überleben lernen, senkt sich manchmal leider das Niveau. Viele Tage, viele Nächte, denke ich nur immer daran, was ich täte und vollbrächte, wär mein Leben auf der richtigen Bahn, bin schon so lang bereit, es bleibt nicht mehr viel Zeit.
ARMINIUS
Uuuuuh - Hermann der Cherusker war ein Fürstensohn, - Germane, die Weltmacht stoppen sein großes Lebensziel. Die Vernichtung des Aggressors schrieb er auf seine Fahne, in der Höhle des Löwen begann ein Ränkespiel. "Varus gib mir die Legionen wieder!" Die Einigung der Stämme, hat heimlich er betrieben, als römischer Vasall, - des Varus starke Hand. Vertrauen war gewonnen, in Schlachten und auch Kriegen, geachtet und geehrt, vom Feinde unerkannt. "Varus gib mir die Legionen wieder!" Es wurde aufgelöst Besatzungssommerlager, verlegt zum Hauptquartiere, die Route ging zum Rhein. Durch waldigen Morast, im Lande der "Barbaren" marschierten Roms Legionen, sie kamen niemals heim. Varus gib mir die Legionen wieder, dahin gerafft, meine stolzesten Krieger. Herrmann gewann diese grausame Schlacht, sie war wieder offen, die Frage der Macht. "Varus gib mir die Legionen wieder!"
ALIEN NATION
Wir sind das Verderben fremder Planeten, all jener Welten, die wir betreten, nicht in der Heimat, nicht in der Ferne, liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit. Biblische Plage sind wir geworden, in allen Sphären rauben und morden wir für die Menschheit, die gierige Eine, verklärt zur Mission, die Wissenschaft heißt. Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne, liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit. Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne, liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit. Nichts ist gesichert, vor unserem Streben, wir suchen euch heim, ihr werdet's erleben, verklärt unser Bild, der gottgleichen Wesen, niemals waren wir, edel, hilfreich, gut. Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne, liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit. Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne, liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.