Discografie

2021 - Geburtstagsalbum

Eugen Balanskat (voc)

Dominik Glöckner (git, voc)

Tom Schwoll (git, voc)

Wieland Wehr (drums)

Jacob Thauer (bass, voc)

 

(C) & (P) Destiny Records (Broken Silence)

2018 - KEIN WEG ZU WEIT

Eugen Balanskat (voc)

Dominik Glöckner (git, voc)

Tom Schwoll (git, voc)

Wieland Wehr (drums)

Jacob Thauer (bass, voc)

 

(C) & (P) Destiny Records (Broken Silence)

2013 - AUFSTEHN

Eugen Balanskat (voc)

Lars Rudel (git, voc)

Tom Schwoll (git, voc)

Wieland Wehr (drums)

Christopher Zabel (bass)

 

(C) & (P) Destiny Records (Broken Silence)    

  • Wann oder wie
  • Chanel
  • Erwartung
  • Aufsteh’n
  • Das System
  • Traum
  • Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
  • Afrika
  • Nimm 2
  • Vergebung
  • Blieb doch der Glaube
  • Meer von Grün
  • Niemals mehr
Lineup:

Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git, voc) 
Wieland Wehr (bass)
Christopher Zabel (drums)
(C) & (P) Destiny Records (Broken Silence)

 

WANN ODER WIE

Viele lange Jahre
permanent auf Tour,
Action, Sex and Rock and Roll,
rund um die Uhr.
Was wir auch erleben,
teilen wir mit dir,
Action, Sex and Rock and Roll
und jede Menge Bier.

An der Schweizer Grenze
nahm man uns mal zur Brust,
bewaffnete Kontrolle,
Totalkontrollverlust.
Alle nett und höflich,
Drogenrazzia,
“Willkommen in der schönen Schweiz”,
man sah uns in den A… .

Wann, wo oder wie
gewann ich deine Sympathie,
wann, wo oder wie
deine Sympathie ?

Ihr wart an unsrer Seite,
bei jedem Hoch und Tief,
meistens lief es gut für uns,
manchmal auch ganz schief.
Ich sehe in die Weite
und rufe in den Saal,
so treue Fans wie ihr hier seid,
die gibt es nicht noch mal.

Wanderer der Welten,
nennt mich meine Frau,
zweierlei Systeme
kennen wir genau,
Osten oder Westen,
das ist doch ganz egal,
heute woll´n wir feiern
ich frage noch einmal.

Wann, wo oder wie…

 
 
 

CHANEL

Nur weil du dich mit Chanel bespritzt,
bist du noch lange nicht “dufte”.
Nur weil dein Anzug wirklich tadellos sitzt,
bist du noch kein Gigolo,
und nur weil dein Geld auch ein paar Anderen nützt,
fällst du nicht aus der Reihe der Schufte.
Nur weil dein IQ wirklich großartig ist,
hast du noch lange kein Niveau.

Immer besser als die Meisten,
aber auch nicht wirklich “gut”,
kann man es sich leisten,
was ein Arschloch alles tut,
besser als die Meisten,
als Gefühlsrealität,
kann man sich erdreisten,
was die Menge gar nicht versteht.

Nur weil du einen teuren Sportwagen fährst,
bist du noch kein Rennfahrermeister.
Nur weil du dein Umfeld ständig belehrst,
lehrst du nicht auf hohem Niveau,
und nur weil dir keiner die Stirn bieten kann,
wirst du von Tag zu Tag dreister.
Dir fällt alles leicht und du strengst dich nicht an,
vielleicht bleibt es nicht immer so.

Immer besser als die Meisten…

 
 
 

ERWARTUNG

Schrie es in die Stürme,
sagte es den Winden,
tragt es in die Ferne,
um die ganze Welt,
alles was ich suchte,
konnte ich nicht finden.
Leuchten noch die Sterne,
wenn man tief und tiefer,
wenn man tief in's Dunkel fällt ?

Und ich wartete vergebens, auf die Erlösung,
auf die Erlösung von der Qual,
die Chancen unsres Lebens, kommen selten,
kommen selten noch einmal.

Überall nur Minen,
mitten im Gelände,
- kalt bewahrte Ruhe,
nur nicht ängstlich sein -,
panische Versuche,
brächten nur das Ende.
Wie nur war es möglich ?
Se´h nun klar und klarer,
se´h nun klar und alles ein.

Und ich wartete vergebens...



AUFSTEH’N

Aus eigener Kraft,
schafft man's nicht allein,
sie haben die Macht,
das wird nicht immer so sein.
Der Weg ist lang
und der Kampf ist hart,
unser Kriegsgesang,
bleibt ihnen nicht erspart.

Es wird vorbeigeh'n,
schneller als gedacht,
eine Kraft wird aufsteh´n,
die ein Ende macht.
Es wird vorbeigeh´n,
schneller als geglaubt,
eine Kraft wird aufsteh´n,
die euch alles raubt.

Im Wandel der Zeit
sind wir alle im Spiel,
sie sind heut obenauf,
doch das heißt nicht viel.
Im Wandel der Zeit
muss sich alles dreh'n,
Ein “ABO” auf Glück,
kann niemals besteh'n.

Es wird vorbeigeh'n…

Schlag doch zurück,
trau dich, wenn du kannst,
in diesem Augenblick
verlierst du deine Angst.
Schlag doch zurück,
du weißt, worum es geht,
das unser Glück
nicht mehr in Frage steht.

Ein anderes Glück,
das ist vorstellbar,
niemals kehrt zurück,
was zuvor nicht war.
Im Wandel der Zeit,
muss sich alles dreh'n,
ein “ABO” auf Glück.
kann niemals besteh´n.

Es wird vorbeigeh'n…



DAS SYSTEM

In den Städten,
nur Proleten,
mit Geld und ohne,
nur ich fixiert,
dicke Karren,
illegale Knarren,
keine Werte,
alle sind frustriert.

Die Apparate,
als Staat im Staate,
die blind agieren,
in ihrem Wahn,
sind wie Maschinen,
die sich selber dienen,
alles vertuschen,
für ihren Clan.

Das System es kollabiert
und es liegt schon auf der Bahre,
wir waren geblendet und vom Glanz verführt
und es lebt schon über 2oo Jahre - das System.

In den Banken
die geistig Kranken,
die nichts erschaffen,
immer nur raffen,
sind die Zerstörer,
sind die Verheerer,
der alten Ordnung
und ihrer Macht.

Es stürzt die Welt
in Katastrophen,
der Geldkreislauf
ist nicht intakt.
Es hört das Geld
nicht auf Philosophen,
nützt nur sich selbst,
ist geistig nackt.

Das System es kollabiert
und es liegt schon auf der Bahre,
wir waren geblendet und vom Glanz verführt
und es lebt schon über 2oo Jahre.
Das System es kollabiert
und wir wollen es nicht vermeiden,
weil es zu Gier und Kriegen führt,
müssen weltweit viele leiden.



TRAUM

Feucht vom Nieselregen,
in Strähnen fiel das Haar,
die schönen hellen Augen,
strahlten wirklich sonderbar,
sie sagte, bleib heut bei mir,
und mein Herz schlug wild und laut,
wir gingen durch den Abend,
ich und meine Regenbraut.

War es nur ein Traum,
oder Wirklichkeit,
war ich nur zu unsensibel,
für ein fremdes Leid ?
War es nur ein Traum,
Selbstmord hieß die Wahl,
war ich nur zu unbedarft,
im Angesicht der Qual ?

Sie sagte sei mein Anker,
sei mein Retter in der Not,
heut will ich mich amüsieren,
morgen bin ich vielleicht tot,
wir scherzten und sie lachte,
nahmen alles ziemlich leicht,
als am Morgen ich erwachte,
bin vor Grauen ich erbleicht.

War es nur ein Traum…

In der Zeitung stand geschrieben,
man fand eine junge Frau,
aus dem Leben ausgeschieden,
warum weiß man nicht genau,
ihr Kind sei grad gestorben,
dann verließ sie noch ihr Mann,
große finanzielle Sorgen,
die man kaum ertragen kann.

War es nur ein Traum…



FREIHEIT, GLEICHHEIT, BRÜDERLICHKEIT

Stell dir mal vor, wir wären alle gleich,
keiner wäre arm, aber auch niemand reich,
niemand wäre dumm, aber alle klug,
von allem und für alle genug.
Milliardäre hätten “ausgespielt”
wer sich bereichern will, würde moralisch gegrillt.
Niemand dürfte Boss eines anderen sein,
was zu tun wär wüsste jeder allein.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
das sind uns´re Parolen.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
sollen unser Leitstern sein.

Stell dir mal vor es könnte so gescheh´n,
es begänne ein Krieg, und keiner würde geh´n.
Es ginge nicht um Macht sondern um Menschlichkeit,
zum Töten wäre niemand bereit.
Diktatoren müssten in´s Exil ,
wenn das Volk nicht mehr weiter mit ihnen leben will,
und dort wirken sie dann jämmerlich und klein,
ohne Helfershelfer - völlig allein.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,…

Stell dir mal vor zu wohnen wäre ein Recht,
alle hätte ein “Heim”, keinem ginge es schlecht,
und was soll der ganze Mist mit 1., 2., 3. Welt,
es geht immer nur um gottverdammtes Geld.
Stell dir mal vor, den Hunger gibt es nicht mehr
alle haben genug und kein Magen bleibt leer.
Die Welt ist so einmalig und für alle da,
von China bis Amerika.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
das sind uns´re Parolen.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
sollen unser Leitstern sein.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
fordern wir ganz unverhohlen,
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
ohne woll´n wir nicht mehr sein.



 

AFRIKA

 
Der Himmel so grau
und alles läuft schief,
zurück aus dem Bau
im öden Alltagsmief,
die alten Probleme
fangen gleich wieder an,
genau alles das,
was man nicht brauchen kann.

Und dann träumen sie von Afrika,
wie es noch vor 100 Jahren war,
in der Wüstensonne glühend heiß,
Herrenmenschen arrogant und weiß.

Rückwärts gewandt
in die Vergangenheit,
schwärmen sie heut
von einer “besseren” Zeit.
Die Völker behandelt,
schlimmer als jedes Vieh,
als grausame Herrscher
in der Kolonie.

Heute träumen sie von Afrika,
wie es noch vor 100 Jahren war,
in der Wüstensonne glühend heiß,
Herrenmenschen arrogant und weiß.
In Deutsch - Südwestafrika,
für Kaiser, Glanz und Gloria,

Dünkel und Wahn,
der Überlegenheit,
es kam wie kam,
schon vor sehr langer Zeit,
das Kaiserreich
ging durch Krieg in die Knie,
verloren die Macht
und die Kolonie.

Heute träumen sie von Afrika,…



NIMM 2

Wenn du mir sagst es war alles vergebens,
denke ich nicht gleich, alles aus und vorbei.
Wenn du mir sagst, das war die Chance unseres Lebens,
denke ich na und, ich will aber zwei.

Wenn du mir sagst ich soll mich entscheiden,
nur weil du mich magst, sonst ist alles vorbei,
Schätzchen was soll´s, ich kann euch beide gut leiden,
du sagst Eine reicht, ich will aber zwei.

Was ist nur mit mir los,
bin ich klein oder groß,
was ist Trug, und was real ?
Wer ist “verrückt“, und wer ist “normal” ,
was ist Trug und was real ?

Wenn du mir sagst, ich wäre zu übertrieben
nur weil du mich magst, bist du noch dabei,
wenn du mir sagst, es wär nicht einfach zu lieben,
was soll uns denn einfach, ich will gleich für zwei.

Wenn du mir sagst, ich sollte beginnen,
ernsthaft zu sein, ich war so lange frei,
weiß ich doch selbst wie schnell die Tage verrinnen,
uns bleibt nur ein Leben, ich will aber zwei.

Was ist nur mit mir los... .


 

VERGEBUNG

Nutten, Schwule, Abenteuerchaoten,
Vorsicht, die ist uns allen geboten,
Liebessucht mit Todesfolge,
Angst, wo man das Glück nur wollte.

Schütze dich an allen Tagen,
der Papst in Rom, darf nichts dazu sagen,
denn es geht um unser Leben,
das muss auch der Himmel vergeben.

Freunde woll´n wir lange bleiben,
mancher Tod lässt sich vermeiden,
Leben, Liebe werden wir bewahren,
durch das Wissen um die Gefahren.

Schütze dich an allen Tagen,…

Gefahrenbewusst heut und für alle Zeiten,
auch der schönste Mensch, kann den Tod dir bereiten,
blenden sollen nicht die lieblichen Hüllen,
lass ihn triumphieren - Überlebenswillen.

Schütze dich an allen Tagen,…



BLIEB DOCH DER GLAUBE

All meine Tage sind freudlos und leer,
wovon ich träumte, geschieht wohl nicht mehr.

War es auch schwierig in jeder Lage,
blieb doch der Glaube an bessere Tage.
War es auch schwierig, zu allen Zeiten,
gab es doch Mut einen Weg zu beschreiten.

All meine Träume, vom Winde verweht,
leer sind die Tage, wird nichts mehr erstrebt.

War es auch schwierig in jeder Lage,
blieb doch der Glaube an bessere Tage.
War es auch schwierig, zu allen Zeiten,
gab es doch Mut einen Weg zu beschreiten.

All meine Tage sind düster und schwer,
meine Vision, interessiert keinen mehr.

War es auch schwierig in jeder Lage,
blieb doch der Glaube an bessere Tage.
War es auch schwierig in jeder Lage,
blieb doch der Glaube… .

 

MEER VON GRÜN

In einem Meer von Grün,
nah am Grunewald.
mitten in Berlin,
eine zarte Gestalt,
wasserfeuchtes Haar,
Tropfen auf der Haut,
schön und fast nicht wahr,
hab ich sie erschaut.

Zarter Vogelgesang
über der Szenerie,
im Sonnenuntergang
ein Himmel schön wie nie.
Auf dem Wege zu ihr,
traf es mich wie ein Schlag,
Bullen im Kampfvisier,
wo sie am Boden lag.

Sie hatte Tränen im Gesicht,
vier Bullen traten auf sie ein,
ein Mädchen schlägt man nicht,
wie primitiv muss man denn sein.

Der Polizeikordon
wogte wild wie des Meer,
sie kannten kein Pardon,
die Schläge trafen uns schwer.
Dann ertönte ein Schrei,
Wasserwerfer vor,
am Boden lagen wir zwei,
als ich den Halt dann verlor.

Sie hatte Tränen im Gesicht ...



NIEMALS MEHR

Nie wieder werde ich vergessen,
was es heißt, ein Mensch zu sein,
über Nacht fielen die Ketten,
das kann mich nicht mehr befrei´n.

Nie wieder werde ich es schaffen,
schwere Zeit zu übersteh´n,
abgenutzt sind meine Waffen,
der Lebenskampf wird weitergeh´n.

Nie wieder, niemals mehr,
Nie wieder, niemals mehr.

Nie wieder werde ich mich sehnen,
gleich wohin auf dieser Welt,
in mir starb die Lust am Schönen,
überall zählt nur das Geld.

Nie wieder werde ich es schaffen,
schwere Zeit zu übersteh´n,
abgenutzt sind meine Waffen,
der Lebenskampf wird weitergeh´n.

Nie wieder, niemals mehr,
Nie wieder, niemals mehr.

2009 - Fressen und Moral

Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git,voc)
Mathias Kahle (bass)
Andy Laaf (drums)


(C) & (P) 2009 ROZBOMB R. (Cargo Records)

  • Die Zeit ist reif
  • Ego
  • Wochenendgewalt
  • Gerechtigkeit
  • Lügenwelt
  • Amok
  • Keine Zeit für Traurigkeit
  • Finstere Zeiten
  • Aufruhr
  • Tag und Nacht
  • Arminius
  • Alien Nation
Lineup:

Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git,voc)
Mathias Kahle (bass)
Andy Laaf (drums)
(C) & (P) 2009 ROZBOMB R. (Cargo Records)


DIE ZEIT IST REIF

Die Zeit ist reif, begrüße den Tag,
du warst so lange fort,
Entscheidungsstunde naht,
so viele Jahre in der Fremde allein,
so lange schon weit von Zuhause.

Das Glück blieb fern,
je weiter du auch kamst, 
dein hartes Schicksal, 
wog viel schwerer als geahnt, 
nie wieder zieht es dich hinaus in die Welt,
nie wieder willst du auf die Reise.

Die Zeit ist reif ...

Die Hände leer,
ausgebrannt der Leib,
die Hoffnung trog,
so viel vertane Zeit,
tot sind die Freunde und verwelkt ist dein Weib,
und es erwartet dich keiner.

Die Zeit ist reif, begrüße den Tag,
du warst so lange fort,
Entscheidungsstunde naht,
so viele Jahre in der Femde allein,
so lange schon weit von Zuhause.

 
 
 

EGO

Ich bin nicht schön und auch nicht lieb,
ich bin nicht reich, kein toller Typ,
sah nie die Welt, weit fort von hier
und Sehnsucht nagt ganz tief in mir.

Wenn ich mich so seh, diese kalte Gier,
die ich nicht versteh, wächst die Angst in mir.
Wenn ich mich so seh, fällt mir nichts mehr ein,
weil ich nicht versteh, wie kann man nur so sein.

Ich bin nicht dumm und auch nicht klug,
von allem so, grad so genug.
Erwarte nie Verbindlichkeit,
wenn du mich brauchst, dann bin ich weit.

Wenn ich mich so seh ...

Für meinen Spaß nutze ich alle aus,
beißen sie ins Gras, komme ich groß heraus,
an ihrer Kraft richte ich mich auf,
sind sie geschafft dann steh ich auf.

Wenn ich mich so seh, diese kalte Gier,
die ich nicht versteh, wächst die Angst in mir.
Wenn ich mich so seh, fällt mir nichts mehr ein,
weil ich nicht versteh, wie kann man nur so sein.

 
 
 

WOCHENENDGEWALT

Am Wochenende immer wieder nur Gewalt,
du siehst die "Tagesschau", es überläuft dich kalt,
man sieht sie grölend durch die Straßen zieh'n bei Nacht,
sie brüllen "Deutschland" wäre wieder "erwacht".

Der Staat wie immer auf dem rechten Auge blind,
brutal - egal wie radikal die ganzen Zombies sind,
an Häuserwänden nur Parolen voller Hass,
kein Wort von Liebe aber "Kreuzberg in's Gas!"

Steh'n wir zusammen, schließt die Reihen,
Untätigkeit ist nicht zu verzeihen,
steh'n wir zusammen, geh'n  wir dagegen,
es geht um uns und um unser Leben.

Die Innenstädte häufig "Hakenkreuz" beschmiert,
der braune Mob ganz dreist am Brandenburger Tor posiert,
sie schwenken wieder alte Fahnen in der Stadt,
es rührt die Trommel fest im Schritt der Kamerad.

Die Polizei beschützt den Horror, das Zombieaufgebot,
Gefahr von Links erklärt man schnell noch in Erklärungsnot,
und Ignoranz heißt heute Politikverdrossenheit,
so manche Zone nennt sich "national befreit".

Steh'n wir zusammen ...



GERECHTIGKEIT

Die großen Bosse der Industrie,
raffen so schamlos wie vorher noch nie,
und wenn sie häufig auch total versagen,
mit "goldenem Handschlag" bleibt das zu ertragen.

Die Politik - auf Ausgleich bedacht,
salbadert vom Frieden, auf Ausgleich bedacht,
beschwört Vernunft, die sie selber nicht zeigt,
geht in fette Pensionen, auch wenn alles vergeigt.

Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem,
die Kleinen hängen, die Großen können geh'n.

Geht einer klauen, aus blanker Not,
wünscht ihm die Meute einen unfreien Tod,
töten Mütter aus Not ihre Kinder,
treffen Verachtung und Zorn sie nicht minder.

Geifert der Chor der Sozialdarwinisten,
allesamt nur getarnte Faschisten.
Der alte Brecht sagte dazumal:
"Erst kommt das Fressen und dann die Moral."

Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem,
die Kleinen hängen, die Großen können geh'n.
Es ist wirklich gar nicht einzuseh'n,
die Kleinen hängen, die Großen lässt man geh'n.

Es ist nicht einzuseh'n,
Kleine hängen - Große geh'n.
Es gibt ein Gerechtigkeitsproblem,
die Kleinen hängen, die Großen können geh'n.
Es ist wirklich gar nicht einzuseh'n,
die Kleinen hängen, die Großen lässt man geh'n.



LÜGENWELT

Alle Geräte schweigen,
es fehlt die Energie,
alle Maschinen verstummen,
wer kann heute noch sagen,
wann und wie,
ging die Kontrolle verloren,
auf dem großen Weg,fort von uns selbst?
Werden wir nicht wiedergeboren,
ja dann ist alles aus, vorbei.

Lüg mir eine heile Welt,
dass ich sie auch überstehe,
lüg mir eine heile Welt,
dass ich nicht vor Gram vergehe.

Weiter als Füße je tragen,
überall nur Wüstenei'n,
wie konnten wir so total versagen,
so uneinsichtig sein?
Inseln sie werden versinken,
doch nicht nur im Abendrot,
sagt "gute Nacht" der Erde,
sie war ein tolles Angebot.



AMOK

Er nahm die Pumpgun,
ging seinen Weg,
für eine Umkehr war es zu spät, für ihn.

Es war ein wunderschöner Tag,
der voller Unschuld vor ihm lag.
Es war ein blutig - langer Tag.

Was hat ihn getrieben?
Alle tot die ihn "lieben",
niemand ist verblieben,
was hat ihn nur getrieben?

Er war alleine, in Seelennot,
schoss in die Menge und viele tot, davon.

Das war kein wirklich guter Tag,
niemand weiß, woran es lag
und alles was ich mich nun frag:

Wer will dich schon kennen,
deine Tat "Zeichen" nennen?
In der Hölle wirst du brennen.
Wer will dich denn schon kennen?

Heut war ein wunderschöner Tag,
der voller Unschuld vor uns lag.
Heut war ein wirklich langer Tag.


KEINE ZEIT FÜR TRAURIGKEIT

 
Der Alte war ein Säufer, die Mutter eine Sau,
jeden Morgen schlugen sie ihn beinah grün und blau,
als er älter wurde, war er jahrelang allein,
er wurde immer härter, ihm wuchs ein Herz aus Stein.

Keine Zeit für Traurigkeit,
scheiß auf die Vergangenheit,
Härte lernt man mit der Zeit,
keine Zeit für Traurigkeit.

Frauen, die er liebte, machten sich nicht viel daraus,
Geilheit und Schwermut, hielt keine lange aus.
Oft ist er ohne Power, fühlt sich wie der letzte Dreck,
macht ihn das auch sauer, wirft er sich noch lang nicht weg.

Keine Zeit für Traurigkeit,
scheiß auf die Vergangenheit,
Härte lernt man mit der Zeit,
keine Zeit für Traurigkeit.

Träumend von der Ferne, der schönen weiten Welt,
war er so oft zu hause, ohne Job und ohne Geld,
Glück war nie zu fassen, es haute gar nichts hin,
nun grübelt er im Knast, nach dem tieferen sinn.

Keine Zeit für Traurigkeit,
scheiß auf die Vergangenheit,
Härte lernt man mit der Zeit,
keine Zeit für Traurigkeit.



FINSTERE ZEITEN

Lebe frei von jeder Illusion,
observiert wirst du sehr lange schon.

Wir fall'n in finstere Zeiten,
die Überwachung wird unangenehm,
Stasimethoden verleiten sie,
"klarer zu sehen".

Terrorangst, die schürt der deutsche Staat,
Hysterie der ungetanen Tat.

Wir fall'n in finstere Zeiten,
die Überwachung, ein altes Problem,
man will uns wieder verleiten,
zum Spitzelsystem.

Wir fall'n in finstere Zeiten,
sie wollen wieder zur Diktatur,
Stasimethoden bestreiten sie,
"sie schützen uns nur".

Wir fall'n in finstere Zeiten,
das Recht getreten,
verhöhnt und zerfetzt,
bis uns're Werte entgleiten,
du weißt es, uns reicht es - jetzt!



AUFRUHR

Sie nennen uns Störer, Randalierer und Chaoten,
halten sich für unersetzlich, sind häufig "Fachidioten",
die Selbstbedienungsmeister der Politikerzunft,
geben sich als Leistungsträger, - wider jeglicher Vernunft.

Sie lügen und betrügen, nur das eig'ne Wohl im Blick,
es ist ihnen scheißegal, trifft uns auch ein Missgeschick.
Sie verbreiten die Parole jeden Glücks in eig'ner Hand,
doch wir sind arbeitslos und ausgebrannt.

Aufruhr, Aufruhr!!!

Die Hoffnung ging verloren und alles was sie hatte,
nur weil ihr Mann starb, muss sie jetzt auf die Platte,
sie läuft durch die Bahn, in der Hand die Straßenzeitung,
niemand sieht sie an. Steh'n wir alle auf der Leitung?

Viele lange Jahre ein sorgenvolles Leben,
und dann so ein Ende, das darf es nicht geben,
obdachlos in Deutschland, so einem reichen Lande,
Fluch über uns alle, was für eine Schande.
Aufruhr, Aufruhr!!!



 

TAG UND NACHT

Als ich klein war, hatte ich viele Ziele,
größer als das ganze Firmament,
Möglichkeiten gab es mehr als viele,
die man häufig erst zu spät erkennt.

Viele Tage, viele Nächte,
denke ich nur immer daran,
was ich täte und vollbrächte,
wär mein Leben auf der richtigen Bahn,
bin schon so lang bereit,
es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Fraß der Alltag alle Phantasien,
war er leider nie ein Wunschkonzert,
habe mir das später nie verziehen,
das ich nur auf die Vernunft gehört.

Viele Tage, viele Nächte,
denke ich nur immer daran,
was ich täte und vollbrächte,
wär mein Leben auf der richtigen Bahn,
bin schon so lang bereit,
es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Greift als Kind man gierig nach den Sternen,
greift man später häufig nur ins "Klo",
muss man einfach überleben lernen,
senkt sich manchmal leider das Niveau.

Viele Tage, viele Nächte,
denke ich nur immer daran,
was ich täte und vollbrächte,
wär mein Leben auf der richtigen Bahn,
bin schon so lang bereit,
es bleibt nicht mehr viel Zeit.



ARMINIUS

Uuuuuh - Hermann der Cherusker war ein Fürstensohn, - Germane,
die Weltmacht stoppen sein großes Lebensziel.
Die Vernichtung des Aggressors schrieb er auf seine Fahne,
in der Höhle des Löwen begann ein Ränkespiel.

"Varus gib mir die Legionen wieder!"

Die Einigung der Stämme, hat heimlich er betrieben,
als römischer Vasall, - des Varus starke Hand.
Vertrauen war gewonnen, in Schlachten und auch Kriegen,
geachtet und geehrt, vom Feinde unerkannt.

"Varus gib mir die Legionen wieder!"

Es wurde aufgelöst Besatzungssommerlager,
verlegt zum Hauptquartiere, die Route ging zum Rhein.
Durch waldigen Morast, im Lande der "Barbaren"
marschierten Roms Legionen, sie kamen niemals heim.

Varus gib mir die Legionen wieder,
dahin gerafft, meine stolzesten Krieger.
Herrmann gewann diese grausame Schlacht,
sie war wieder offen, die Frage der Macht.

"Varus gib mir die Legionen wieder!"

 

ALIEN NATION

Wir sind das Verderben fremder Planeten,
all jener Welten, die wir betreten,
nicht in der Heimat, nicht in der Ferne,
liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.

Biblische Plage sind wir geworden,
in allen Sphären rauben und morden
wir für die Menschheit, die gierige Eine,
verklärt zur Mission, die Wissenschaft heißt.

Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne,
liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.
Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne,
liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.

Nichts ist gesichert, vor unserem Streben,
wir suchen euch heim, ihr werdet's erleben,
verklärt unser Bild, der gottgleichen Wesen,
niemals waren wir, edel, hilfreich, gut.

Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne,
liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.
Nicht in der Heimat, nicht in der Ferne,
liegt uns're Zukunft, am Rande der Zeit.

 

2007 - DaDa in Berlin

Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git,voc)
Mathias Kahle (bass)
Andy Laaf (drums)


(C) & (P) 2007 ROZBOMB R. (Cargo Records)

  • Deutschland halt’s Maul
  • Pierre und Luce
  • Kein Weg
  • Da wo man singt
  • Dada in Berlin
  • Strassenkampf
  • Der Rufer in der Wüste schweigt
  • Jajaja
  • Sauerei
  • Gnadenlos
  • Komm tanzen
  • Strahlende Zukunft
  • Titania
  • Allright My Boys
  • Verraten und verkauft

Lineup: Eugen Balanskat (voc) Lars Rudel (git, voc) Tom Schwoll(git,voc) Mathias Kahle(bass) Andy Laaf(drums) (C) & (P) 2007 ROZBOMB R. (Cargo Records)

DEUTSCHLAND HALT’S MAUL

Deutschland halt's Maul, 
nun hast du es geschafft, 
vergrößert sich die Macht, 
Die vergrößert sich dein blödes Wertgefühl. 
Halt's Maul und lass die Welt in Ruh, 
ein fetter Sack bist du, 
Deutschland der immer wieder nach den Völkern greift.
 
Deutschland halt's Maul, 
Halt´s und lass die Fremden hier, 
sie brachten Reichtum dir, 
und nun auf einmal heißt es stören sie. 
Halt's Maul lass deinen Größenwahn, 
fang nicht schon wieder an, 
zu träumen vom Besitz der Welt.
 
Deutschland halt's Maul, 
und denke stets daran, 
dass man auch scheitern kann, 
wenn man sich überlegen fühlt. 
Halt's Maul und bleibe schon zu haus, 
sonst ist's bald wieder aus 
mit deiner blöden Großmachtträumerei
 
Ja wer das Geld hat, hat die Macht, 
denkt sich das fette Bonzenschwein, 
doch wenn es unter'm Auto kracht, 
dann hilft es gar nichts reich zu sein.
 
Halt's Maul 
Alle die Terrorjagt fängt an, 
Gesinnungsschnüffelei'n 
der Staat trainiert schon seine Staatsgewalt. 
Halt's Maul 
und denke auch daran, 
dass man sich wehren kann, 
wenn es um's überleben geht.

 
 
 

Pierre und Luce

Der Himmel war so blau, 
ein herrlich milder Tag, 
Paris im Winterkleid, 
zu schön um wahr zu sein.
 Ein Schuss zerriss die Luft, 
 der Feind war tief im Land, 
der Krieg im vierten Jahr, 
die Welt im ersten Brand.
 
Bombenterror aus der Luft, 
und alle wollten schnell entflieh´n, 
abgetaucht im Untergrund, 
da sah er sie und sie sah ihn.
 
Pierre und Luce die wollten doch nur glücklich sein, 
Pierre und Luce der Krieg ließ ihnen keine Zeit.
 
Explosionen und Geschrei, 
da nahm er angstvoll ihre Hand, 
wenig später, alles vorbei, 
er sah nur noch wie sie entschwand.
 
Pierre und Luce... 

Als er sie dann wieder sah, 
brach sich die Liebe wortreich Bahn. 
Beide waren sich so nah, 
doch Kinder noch, nicht Frau nicht Mann.
 
Pierre und Luce...
 
Sie wollten sich erstmals einen, 
es wurde aber nichts mehr daraus. 
Todesvögel warfen ihre Last 
und eine Bombe, sie traf das Haus.
 
Pierre und Luce...

 
 
 

Kein Weg

Flieh, Baby, flieh 
steh nicht auf der Leitung 
Sie, Baby, Sie 
sie holen die Spezialeinheit
 
Die Sauerei 
steht morgen in der Zeitung 
Flieh wenn du kannst 
im Schutze der Dunkelheit
 
Kein Weg Kein Weg 
ist zu erkennen 
Kein Weg Kein Weg 
bringt dich hier raus 
Keine Chance um durchzubrennen 
Kein Weg Kein Weg 
das Spiel ist aus
 
Trau, Baby, Trau 
du, vertraue keinem 
so manche Sau 
freut sich schon auf deinen Tod
 
Blau, Baby, blau 
sind so manche Augen 
blauäugichkeit 
leistet sich nur ein Idiot
 
Kein Weg Kein Weg ...
 
Steh, Baby, steh 
zu deinen Taten 
manchmal in der Not 
wächst man über sich hinaus
 
Scheiß Idee 
schlecht beraten 
denn die Mafia 
nimmt man nicht so einfach aus



Da wo man singt

Wasserwerfer durchfahren die Straßen,
es ist Razzia im Chaotenbezirk. 
Die Bezahlte Killer machen Jagd auf dich, 
doch einen Terroristen fängt man so leicht nicht.
 
Da wo man singt da lass dich ruhig nieder, 
auf, nieder, auf, nieder, auf, nieder, auf nieder
 
Belagerungszustand in deiner Stadt, 
es ist Großalarm im Krisengebiet, 
bewaffnete Bullen sie sind hinter dir her, 
aber sie kriegen dich niemals mehr.
 
Da wo man singt...
 
Du spürst noch den Knüppel in deinem Gesicht 
und du sagtest so etwas das passiert mir nie wieder. 
Die knechte des Staates, sie sind hinter dir her, 
das waren schon viele, doch die leben nicht mehr.
 
Da wo man singt...



DADA IN BERLIN

Wieland Herzefelde, Richard, Georg und John, 
1920 in Berlin. 
"Die Kunst ist tot !", so riefen sie aus, 
sie suchen einen neuen Ismus, DaDa kam heraus.
 
 DaDa, DaDa in Berlin...
 
DaDa war Protest gegen jede Konvention, 
in Kunst und Politik, in jeglicher Region, 
denn alles was erstarrte, das war bekämpfenswert, 
der Bürger voll Behaglichkeit wurde aufgestört.
 
 DaDa, DaDa in Berlin...
 
Wie es damals war, so konnte es nicht bleiben. 
Sie wollten die Gesellschaft zersetzend vorwärtstreiben. 
DaDa war politisch, war revolutionär, 
doch nach ein paar Jahre, gab´s davon nichts mehr.
 
 DaDa, DaDa in Berlin...
 
"Hände weg von der heiligen Kunst !", 
riefen alle Gegner des DaDaismus, 
Hände weg von der heiligen Kunst, 
in der Weimarer Zeit roch es schon nach Faschismus
 
 DaDa, DaDa in Berlin...



STRASSENKAMPF

Drückt Der Staat uns an die Wand 
und kein Ausweg ist in Sicht, 
gibt es nichts mehr zu verlieren, 
beugen werden wir uns nicht. 
Militär und Polizei 
helfen ihm da nicht heraus, 
mit dem Rücken an der Wand 
bricht der Hass dann aus.
 
Straßenkampf, Straßenkampf 
alles auf die Barrikaden, 
Straßenkampf, Straßenkampf Steine fliegen durch die Luft, 
Straßenkampf, Straßenkampf 
wir sind voller Hass geladen 
Straßenkampf, Straßenkampf, ja
 
Unsre Herzen schlagen links, 
lang, so lang das Leben reicht, 
wehren wir der braunen Meute, 
wenn auch viele Angst beschleicht. 
Unsre Farben sind Schwarz-Rot, 
unser Ziel ist Anarchie, 
wir verachten die Gewalt, und bekämpfen sie.
 
Straßenkampf, Straßenkampf 
alles auf die Barrikaden, 
Straßenkampf, Straßenkampf 
Steine fliegen durch die Luft, 
Straßenkampf, Straßenkampf 
wir sind voller Hass geladen 
Straßenkampf, Straßenkampf, ja



DER RUFER IN DER WÜSTE SCHWEIGT

Oh diese tiefe Traurigkeit, 
nun wird es bald gescheh'n 
Die schwarzen Vögel hör ich schrei'n, 
die Welt wird untergeh'n. 
Der Rufer in der Wüste schweigt, 
vergeblich war die Müh 
"Nun walte Schicksal", denkt er noch bevor ich weiter zieh. 

Der Rufer in der Wüste schweigt, 
der Rufer in der Wüste schweigt, 
der Rufer in der Wüste schweigt, 
vergeblich war die Müh. 

Der Zorn der Welt ist wild entflammt 
in nie gekannter Wut. 
Das Alte wurde überrannt 
es zeugte Hass und Mut. 
Das Zauberwort Erneuerung 
es wurde in uns schal 
das Alte wird nicht wieder jung, 
es stirbt in stummer Qual.
 
Der Rufer in der Wüste schweigt, 
der Rufer in der Wüste schweigt, 
der Rufer in der Wüste schweigt, 
vergeblich war die Müh 



 

Jajaja

 
Immer treu und redlich sein, 
dann kann auch nicht sehr viel gescheh´n. 
Kräfte messende Gewalten, 
alles wirst du übersteh´n. 
Lass den Mantel windwärts flattern, 
wieg dein Glück in Sicherheit, 
schneckenaufrecht ist dein Gang, 
schon dreitausend Jahre lang.
 
Kann der Wind sich dreh´n? Jaja! 
In´s Gesicht ihm weh´n? Jaja! 
Kann Gefahr entsteh´n? Jaja! 
Wird er windwärts geh´n? Jaja! 
Jajaja, jajaja!
 
Schrebergarten und Karnickel, 
da erwacht die Seeligkeit, 
Kindersegen, stille Liebe, 
ruhe sanft in Ewigkeit. 
Friede, Freude, Eierkuchen 
wer nicht lebt, bleibt immer tot. 
In der Stickluft solcher Welten, 
mensch, da packt mich Atemnot
 
Kann der Wind sich dreh´n? ...
 
Großes macht ihr für Kloaken, 
andres produziert ihr nicht. 
Die Verrenkung eurer Seel'n 
steht im feisten Angesicht. 
Dummheit ist nicht totzukriegen, 
spießig geht die Welt zur Ruh, 
alles Reden Magenwinde, 
Hoffnung stirbt bald völlig aus.
 
Kann der Wind sich dreh´n? ...
 
So Viele wollen mit dem Arsch an die Wand, 
Schleimer und Kriecher gibt´s in jedem Land. 
Die erste Bürgerpflicht sind Ordnung und Ruh, 
schlaf gut und mach die Augen nur fest zu.
 
Immer treu und redlich sein, 
dann kann auch nicht sehr viel gescheh´n. 
Kräftemessende Gewalten, 
alles wirst du übersteh´n. 
Lass den Mantel windwärts flattern, 
wieg dein Glück in Sicherheit, 
schneckenaufrecht ist den Gang, 
schon dreitausend Jahre lang. nur schwer.



SAUEREI

Ich häng in Berlin, hab wie immer kein Geld, 
Die und die fetten Bonzen fliegen ab nach Hawaii. 
Ich seh aus dem Fenster und am Himmel hoch oben, 
da düsen die Flieger pausenlos vorbei. 
Die Mauer aus Stein ist schon lange gefallen, 
Sauerei doch die Mauer aus Geld hält mich noch immer zu Haus. 
Ich hab keinen Job und die Freundin verloren, 
ich steck in der Scheiße und halt das nicht aus.
 
 Sauerei, Sauerei, Sauerei, Sauerei
 
Ich will ja nur leben und am Leben auch lassen, 
aber wie das so läuft find ich gar nicht o.k. 
Ich hab ne Kanone, laufe sauer durch die Straßen, 
und macht mich einer an, ist sein Leben passe. 
Ich seh eine Wand voll mit Terrorparolen, 
und irgendwie fühle ich mich zu Haus. 
Ich hab meinen Frust und die andern die Kohlen,
Alle und läuft das so weiter, dann raste ich aus.
 
 Sauerei, Sauerei, Sauerei, Sauerei
 
Die Lichter der Nacht locken mich durch die Straßen, 
ich fühl mich beschissen und suche ein Weib. 
Nur Leute zu sehen, die zu leben vergaßen 
und werbend präsentiert mir eine Nutte ihren Leib. 
Ich seh eine Wand voll mit Terrorparolen, 
und irgendwie fühle ich mich zuhaus. 
Ich hab meinen Frust und die andern die Kohlen, 
und läuft das so weiter, dann raste ich aus.
 
 Sauerei, Sauerei, Sauerei, Sauerei


 

GNADENLOS

Immer im Leben wurde mir nur genommen,
niemals bekam ich einmal etwas zurück, 
Die aber das soll niemandem länger bekommen, 
nun ist es genug. Ab heute schlag ich zurück.
 
Im Leben, im Leben, da wird nichts vergeben, 
für all meine Qualen wird jemand bezahlen. 

Keiner, nicht einer soll dem Zorne entkommen, 
keiner von denen, die gemein zu mir war´n. 
Ihr schleichendes Gift hat mich gefangen genommen, 
es tötet allmählich, denn es wirkt mit den Jahren. 

Im Leben, im Leben, da wird nichts vergeben, 
für all meine Qualen wird jemand bezahlen. 
 
Es gibt einen Punkt, du wirst ihn sicher nicht kennen, 
versuche es nie an ihn heranzugeh´n. 
Du könntest dir leicht die zarten Finger verbrennen, 
denn machst du mich wild ist es um dich gescheh´n. 

Im Leben, im Leben, da wird nichts vergeben, 
für all meine Qualen wird jemand bezahlen. 



KOMM TANZEN

Sagt ein Kerl dir dreist in´s Ohr:
"Reiß der Welt den Arsch hoch, nimm es mit Humor. "
Was nicht sein darf, wird auch nicht sein.,
und du glaubst ihm nicht, jedoch es kann ja sein. 
Die Welt ist "heil", die Welt ist schön, 
wir krepieren und kaum einer will es seh´n. 
Wir spielen auf zum letzten Tanz, 
und wir ignorieren eure Arroganz.
 
Komm tanzen jeden Morgen bis zum Sonnenuntergang, 
wir lachen laut, so lang die Welt sich dreht, 
das Ende rückt an jedem Abend etwas näher ran,
bis uns der Arsch dann doch auf Grundeis geht.
 
Uns regiert das Kapital, 
früher war´s rot-brauner Dreck i´st scheißegal. 
Und was kann denn schon gescheh´n? 
Schwärzer als ich sehe kann kein Mensch mehr seh´n. 
Das "Herrenvolk" ist neu "erwacht", 
wieder giert es nach der absoluten Macht.
Die Welt ist "heil", die Welt ist schön, 
was nicht sein darf wird immer wieder mal gescheh´n.
 
Komm tanzen jeden Morgen ...
 
Das Leben ist nur selten schön, 
hab nur Geduld du wirst mich irgendwann versteh´n. 
Täglich stirbt die Menschlichkeit, 
zum Gefühle zeigen bleibt nicht mehr viel Zeit, 
denn neu ersteht der Größenwahn, 
der dritte Weltkrieg find gleich nach dem zweiten an. 
Komm mit mir, ich bin bereit, 
und wir tanzen lachend in die Dunkelheit.
 
Komm tanzen jeden Morgen ...

 

STRAHLENDE ZUKUNFT

Strahlend wird die Zukunft sein hat man uns erzählt. 
Ja, ich weiß ich war noch klein, Jahre wenig auf der Welt. 
Strahlend wird die Zukunft sein, hör ich noch heut, 
geh'n wir am Atommüll ein, oder wie ist das gemeint?
 
Strahlend soll die Zukunft sein, gut wir werden seh'n, 
ob wir wie ein Strahlemann lächelnd untergeh'n. 
Wer noch einem Gott vertraut singe sein Gebet, 
es könnte bald das Letzte sein, wenn's so weiter geht.
 
 
Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit. 
Wer löst die Versprechen ein, der Vergangenheit? 
Morgen soll es besser sein, fraglich bleibt nur wie, 
wer holt schon die Zukunft ein, man erreicht sie nie.
 
Geld Ruhm alle Zeit, Arbeit und Sicherheit, 
Sicherheit, Geld Ruhm 
woran zweifelst du?
 
Ich werd das Gefühl nicht los, dass man uns bescheißt. 
Explodieren könnte ich vor Wut, die mich zereißt. 
Morgen, morgen nur nicht heut ich hab genug davon, 
wenn wir nur malochen sollen, dann wollen wir auch den Lohn.
 
Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit, 
wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit? 



TITANIA

Funkend warnt das Festland rüber: "Eisalarm - ein Sturm kommt auf !"
Der Kapitän lacht nur darüber: "So was hält uns doch nicht auf." 
Wähnte sich als Herr der Meere, sein stolzes Schiff als unsinkbar,
selbst als sie den Eisberg sahen, glaubte er nicht an Gefahr.
 
Steuermann, das ist nicht zu verzeihen, 
viel zu sorglos ist dein Kapitän, 
schuldbeladen einer von euch Zweien, 
diese Schmach wird niemals mehr vergehen.
 
"Vorsicht !" schallt es von der Brücke, "Vorsicht hey, wir prallen auf."
Eisgebirge voller Tücke türmen sich vor uns zu Hauf. 
Frauen, Kinder in die Boote, jeder rette sich der kann, 
überall im Wasser Tote, Gentlemänner stets voran.
 
Steuermann, das ist nicht ...
 
Blau ist die See, endlos das Meer, 
tief ruht der Ozean, nie gibt er preis, was er verschlang, 
hält ewig das Pfand, in finsteren Bann. 
Blau ist die See, endlos das Meer, 
tief, tief,tief tief, tief
ruht Titania.



ALLRIGHT MY BOYS

Als die Frauenwelt ihn gar nicht mehr erregt,
hat er sich endlich einen Jungen zugelegt, 
der ging an's Herz und war auch was für den Verstand, 
die große Liebe glaubte er in seiner Hand
 
Allright, allright my boys .
Allright, allright my boys.
 
Und nicht ein gutes Wort bekam er von dir, 
er lag auf Knien und hasstest ihn dafür, 
irgendwann versiegte dann die Liebeslust, 
jeder schob nur seinen sexuellen Frust
 
Allright, allright my boys .
Allright, allright my boys.
 
Eine Liebe von Mann zu Mann, 
ist der Umwelt immer noch fremd, 
wo endet Freundschaft, wo fängt die Liebe an, 
sage keiner, dass er die Grenzen kennt.
 
Konventionen werden zur Last, 
wenn sie der Ehrlichkeit im Wege steh'n, 
zeig die Gefühle die du für den Andern hast, 
wenn auch die Spießer die Köpfe dreh'n
 
Allright, allright my boys .
Allright, allright my boys.
 
Zwei gehen durch den Park, 
sie laufen Hand in Hand, 
in Liebe zugetan, 
ein Mann dem anderen Mann.
 
Allright, allright my boys .
Allright, allright my boys.



VERRATEN UND VERKAUFT

Stell nur alle deine Fragen,
was immer es auch sei,
manchmal fällt die Antwort schwer,
doch es gibt so viel zu sagen,
wir waren mit dabei,
ist es auch schon lange her.

Wir hatten Illusionen,
Träume sind verraucht,
unsere Visionen,
verraten und verkauft.

Weder Osten oder Westen
waren erstrebenswert 
Korrumpierung hier, wie da,
neue Ufer sind die besten,
die alten war'n zerstört,
über Nacht schon nicht mehr da.

Wir hatten Illusionen,
Träume sind verraucht,
unsere Visionen,
verraten und verkauft.

Keine Büttel, keine Schranken
im Vakuum der Macht,
auf den Straßen Anarchie,
Freiheit nicht nur in Gedanken,
sie wurde wahr gemacht,
Diktatur in Agonie.

Wir hatten Illusionen,
Träume sind verraucht,
unsere Visionen,
verraten und verkauft.

1998 - Wehr dich

Eugen Balanskat (voc)
Lars Rudel (git, voc)
Tom Schwoll (git,voc)
Henning Menke (bg)
Nicki Gogow (drums)


(C) & (P) 1998 Dröönland Prod

  • Der Schrei
  • Titania
  • Wehr Dich
  • Jahrtausendwende
  • Verteilungskampf
  • Wir warten
  • Genug
  • Nimm das Geld
  • Rache
  • Europa kommt
  • Glaub an Dich
  • Fettes Fleisch
  • Es wird im Leben…

 

Lineup:

Eugen Balanskat (voc),
Lars Rudel (git; voc),
tom schwoll(git,voc),
Henning Menke(bg),
Nicki Gogow(dr)


(C) & (P) 1998 Dröönland Prod


DER SCHREI

 
Geht es dir auch nicht gut,
bist du doch nicht allein,
landesweit wächst die Wut,
gegen das Randdasein,
denn ein Millionenheer
lebt ohne Job in Not,
es werden mehr und mehr,
Änderung das Gebot.

Lange Zeit da war´n wir still,
doch nun vernehmt den Schrei.

Wer immer reichlich hat,
trennt sich vom Geld nur schwer,
unsre Verzweiflungstat
kostet euch sehr viel mehr.
Wir geben kein Pardon,
ihr habt es so gewollt,
der Notsituation
keinen Tribut gezollt.

Lange Zeit ...

Leben wir zweigeteilt,
muß das nicht ewig sein,
manche sind reich wie sie,
anderen fehlt das Schwein,
schwindet die Akzeptanz,
das länger einzuseh´n,
wird etwas untergeh´n,
und etwas neu entsteh´n..

Lange Zeit ...



TITANIA

Funkend warnt das Festland rüber:
“Eisalarm - ein Sturm kommt auf !”
Der Kapitän lacht nur darüber:
“So was hält uns doch nicht auf.”
Wähnte sich als Herr der Meere,
sein stolzes Schiff als unsinkbar,
selbst als sie den Eisberg sahen,
glaubte er nicht an Gefahr.

Steuermann das ist nicht zu verzeihen,
viel zu sorglos ist dein Kapitän,
schuldbeladen einer von euch Zweien,
diese Schmach wird niemals mehr vergehen.

Vorsicht! schallt es von der Brücke,
Vorsicht hej, wir prallen auf,
Eisgebirge voller Tücke
türmen sich vor uns zu Hauf.
Frauen, Kinder in die Boote,
jeder rette sich der kann,
überall im Wasser Tote,
Gentlemänner stets voran.

Steuermann das ist nicht...

Blau ist die See,
endlos das Meer,
tief ruht der Ozean,
nie gibt er preis,
was er verschlang,
hält ewig das Pfand,
im finsteren Bann.
Blau ist die See,
endlos das Meer,
tief, tief, tief, tief, tief
ruht Titania.

 

WEHR DICH

Komm aus deiner Deckung hoch,
worauf wartest du denn noch?
Soll es denn noch schlimmer sein?
Ich sage nein.

Fort mit der Bescheidenheit,
hol dir was zu deiner Zeit,
sie verarschen uns doch ganz,
nimm was du kannst.

Wehr dich der Haut,
schweig nicht - sei laut.

Massenarbeitslosigkeit,
Jugendbanden und Gewalt,
jeder lebt in seiner Zeit,
was gibt uns Halt?

Rezession und Aggression,
Fremdenhass und blinde Wut,
all das gab es immer schon,
nie war es gut.

Wehr dich ...

 

JAHRTAUSENDWENDE

Ist denn das wirklich Wirklichkeit,
diese Stagnation?
Schon wieder mal, dass nichts mehr geht,
das kenn ich schon.
Ich hab geglaubt,
Lebenswege führ´n auch zum Ziel am Ende,
des Weg´s beraubt,
vielleicht reicht die Kraft für die nächste Wende.

Noch tobt in meinen Adern wild,
das rote Blut.
Sie ist noch lange nicht gestillt,
meine Lebenswut,
ich hab geglaubt,
einen Wert zu finden noch vor dem Ende,
auf Sand gebaut.
Wohin führt der Weg zur Jahrtausendwende?

Wohin führt der Weg?
Wohin führt der Weg?

Woher wir kommen, wohin wir gehen,
ist so egal,
wer kann das Leben schon verstehen,
es ist meist banal.
Ich hab geglaubt,
einen Wert zu finden noch vor dem Ende,
auf Sand gebaut.
Wohin führt der Weg zur Jahrtausendwende?

Wohin führt der Weg?
Wohin führt der Weg?  

VERTEILUNGSKAMPF

Sorgen und Sorgen alle Tage,
ein ganzes Leben, wo führt das hin?
Mieser und mieser wird die Lage,
haltloser Sturzflug, Hoffnung gering.

An der Börse geh´n die Kurse hoch,
wir fliegen raus, - verdient wird noch.
Lange soll sie das nicht freu´n
und uns´re Not ihr Ende sein.Über den Wolken, dem Himmel dem weiten,
in endlosen Fernen, da leuchtet ein Stern.

Verteilungskampf,
Verteilungskampf,
Verteilungskampf
alle gegen alle.

Wir steh´n im Angesicht der Lage,
Verteilungskämpfe neu zu besteh´n.
Wer wird der Sieger, bange Frage,
wirklich keiner will untergeh´n.

Alle Tage hört man diesen Psalm,
wir soll´n die Gürtel enger schnall´n,
Maßhaltung und Lohnverzicht,
von sich erwarten sie das nicht.

Verteilungskampf - alle gegen alle,
Verteilungskampf - auch du gegen mich,
Verteilungskampf - alle gegen alle,
Verteilungskampf - jeder denkt an sich.

 

WIR WARTEN

Ich trinke schein seit Tagen jeden Abend
und grüble so alleine vor mich hin.
Ein guter Freund kam schwer unter die Räder,
die Frage bleibt, ob ich schuldig bin.

Wir warten wohl häufig viel zu lange,
glauben im Tunnel scheint ein Licht,
wir warten, daß die Sonne aufgeht,
die Nacht im Angesicht.

Versagen - die ungetanen Taten,
Versagen - das ungesagte Wort,
mimosenhafter Stolz und Eitelkeiten,
alles aus - du gingst für immer fort.

Wir warten wohl häufig viel zu lange...

Wir warten, daß die Sonne aufgeht,
doch sie tut es nicht,
wir warten, daß die Sonne aufgeht,
die Nacht im Angesicht.

 

GENUG

Kommt mir nicht mit großen Reden,
denn sie sind mir ganz egal,
ich will einfach - einfach leben,
wenn ich auch weiß, der Wunsch klingt so banal.

Ich nehm das Leben nicht mehr schwer,
ab heute will ich das nicht mehr.

Denke heute nicht an morgen,
geh einfach träumend durch den Tag,
Realität bleibt so verborgen,
weckt mich nicht auf, das wär ein Schicksalsschlag.

Ich nehm das Leben...

Blind geworden, blind geboren,
was gibt es da zu versteh´n?
Ich hab genug von all den Sorgen,
ich hab genug, ich will euch nicht mehr seh´n.

Ich nehm das Leben...

 

NIMM DAS GELD

Hör doch auf, was ist los,
sag was hab ich falsch gemacht,
warum bist du so?
Hör doch auf,
keiner wurde umgebracht,
niemand sah wie ich floh.

Viele Jahre haben wir versäumt,
lange Jahre sorglos zu leben geträumt.

Nimm das Geld,
freu dich an den Millionen,
ich hab es nur für dich getan.
Aus der Not,
die Konsequenz gezogen,
starr mich nicht so ungläubig an.

Laß uns geh´n, komm steh auf,
unser Traum hat sich erfüllt,
was kann schöner sein?
Laß uns geh´n,
reiß den Arsch der Welt weit auf,
du wirst seh´n, es wird schön.

Viele Jahre...

Nimm das Geld,
freu dich an den Millionen,
ich hab es nur für dich getan.
Aus der Not,
die Konsequenz gezogen,
so wird es niemals wieder sein.

Viele Jahre...




RACHE

Im Dunkel lichtwärts blickgewandt,
erwartend, Stahl umschließt die Hand,
zu sühnen Missgeschickes Grund,
aus Leiden erwuchs Vergeltungsstund.

Versteinert aus Erinnerung,
im Herzen blieb ein Wunsch nur jung,
zu sühnen Missgeschickes Grund,
erfahrend Schmerzes Linderung.

Gemordet zartes junges Glück
und niemals dreht sich Zeit zurück,
am Ende ergibt es einen Sinn,
zu spüren Lust auf Neubeginn.



EUROPA KOMMT

Ich häng rum, die Nacht ist so schwarz,
bin wie fast immer allein,
denk zurück, so wie es war,
wird es wohl nie wieder sein.

Vergeht die Zeit, ich werd mit ihr alt,
hab ich auch gar nichts erreicht,
denk zurück, so wie es war,
war es ja auch niemals leicht.

Den Blick nach vorn in die Zukunft geschaut,
weit und breit nichts zu seh´n,
alle Wege scheinen verbaut,
soll ich denn untergeh´n?

Europa kommt, ich will nicht mehr mit,
bliebe lieber allein,
der letzte Arsch auf dieser Wohlstandsburg,
nein, der will ich nicht sein.

Hör die Parolen von Freiheit und Recht,
und sollte dankbar wohl sein, nein,
mich plagt kein Hunger und auch kein Durst,
trotzdem krieche ich nicht auf den Leim.

Verbannt die Armen doch nach Afrika
und alle Kranken dazu,
fresst euer Geld wenn die Natur im Arsch,
“Affe tot, Klappe zu.”

Europa kommt...

Und ich hör jeden Tag diesen Nachrichtenbrei:
“Sind die Zeiten auch hart es wird gut.
Jede Krise geht irgendwann einmal vorbei.”,
das Gelaber versetzt mich in Wut.

Europa kommt...



GLAUB AN DICH

Naht der Tag,
dann erwachst du wieder einmal sorgenschwer,
komm steh auf,
Traurigkeit allein bringt keine Lösung her.

Du musst es wagen,
die Krise durchzusteh´n,
an schweren Tagen,
glaub an dich selbst
und dann kann es gescheh´n,
mach dich nicht klein,
dann wird Kleinmut vergeh´n.

Ganz egal,
bist du wieder einmal völlig durchgedreht,
pfeif darauf,
wenn dir wieder einmal was daneben geht.

Lern es ertragen,
so wird´s nicht immer sein,
an schweren Tagen,
glaub an dich selbst,
und dann kann es gescheh´n,
mach dich nicht klein,
dann wird Kleinmut vergeh´n.
Stell dich dem Kampf,
und du wirst ihn besteh´n.
Tu was du willst,
und dann wird es auch geh´n.


 

FETTES FLEISCH

Nimmst du dir das Leben,
weil schon gar nichts mehr geht,
oder unternimmst du was,
dass sich endlich was bewegt,
dass die Kaste der Politiker
die Hinterbacken hebt.

Mit Schwielen am Gehirn
und der Hand am Sack,
langweilt sich die Meute
jeden neuen Tag,
viele liegen in der Gosse,
doch für diese rühr´n sie keine Flosse.

Sie haben fettes Fleisch,
sie schmarotzen,
faules Fleisch, auf uns´re Kosten.

Niemand ist korrupt
aber alle nehmen Geld,
von der Mafia der Wirtschaft,
weil man eng zusammenhält,
ihr Tag hat viele Stunden
aber Arbeit nicht zu lang,
mit den Luxusnutten saufen sie 
von Sonnenauf- bis Untergang. 

Sie haben fettes Fleisch...

Mediengeil sind alle 
und präsent in jedem Falle,
aber Phrasen, die sie dreschen
sind fast immer zum Erbrechen,
jeden Tag Appelle,
sie soll sparen die Nation,
und im selben Atemzug
erhöhen sie sich die Diäten schon.

Sie haben fettes Fleisch...


 

ES WIRD IM LEBEN

Nimmst du dir das Leben,
weil schon gar nichts mehr geht,
oder unternimmst du was,
dass sich endlich was bewegt,
dass die Kaste der Politiker
die Hinterbacken hebt.

Mit Schwielen am Gehirn
und der Hand am Sack,
langweilt sich die Meute
jeden neuen Tag,
viele liegen in der Gosse,
doch für diese rühr´n sie keine Flosse.

Sie haben fettes Fleisch,
sie schmarotzen,
faules Fleisch, auf uns´re Kosten.

Niemand ist korrupt
aber alle nehmen Geld,
von der Mafia der Wirtschaft,
weil man eng zusammenhält,
ihr Tag hat viele Stunden
aber Arbeit nicht zu lang,
mit den Luxusnutten saufen sie 
von Sonnenauf- bis Untergang. 

Sie haben fettes Fleisch...

Mediengeil sind alle 
und präsent in jedem Falle,
aber Phrasen, die sie dreschen
sind fast immer zum Erbrechen,
jeden Tag Appelle,
sie soll sparen die Nation,
und im selben Atemzug
erhöhen sie sich die Diäten schon.

Sie haben fettes Fleisch...

1996 - Frühe Werke

Eugen Balanskat (voc),
Marcel Hofer (drums, voc),
Andreas Welfle (bg, voc),
Christoph Buntrock (git, voc)
Texte: Eugen Balanskat außer „ANDERS“ Kupsch,“DU STEHST VOR MIR“ Balanskat/Hofer


(C), & (P) 1996 Rebel Rec./ SPV GmbH

  • Harte Zeiten
  • Verkannte Welt *
  • Loser
  • Das goldene Kalb
  • Schreie
  • 1933
  • Protest
  • Strahlende Zukunft
  • Du stehst vor mir *
  • Allein *
  • Deadmanstown
  • Berlin (1) *
  • Allright My Boys
  • Anders
  • O.T.
  • Tage (1) *
  • Schmerz *
  • Namenlos *
  • Drushba *
  • Besinnung
  • What Can I Do (1)
  • Unmut *
  • Pierre & Luce
  • Kummer *
  • Großstadt *
  • DaDa in Berlin
  • Jajaja
* bisher unveröffentlicht

Aufnahmen und Mix "Fiedel" Zeitraum 88/89

Lineup:

Eugen Balanskat (voc),
Marcel Hofer (dr, voc),
Andreas Welfle (bg, voc),
Christoph Buntrock (git, voc)

Texte: Eugen Balanskat außer "ANDERS" Kupsch,
"DU STEHST VOR MIR"
Balanskat/Hofer

(C), (P) 1996 Rebel Rec./ SPV GmbH

HARTE ZEITEN

Wir suchen keinen Meister und brauchen kein Idol
gehn einfach uns´rer Wege und fragen nicht wohin
Verstaubte Ebenbilder seh´n uns mahnend an,
wir lachen nur darüber völlig kalt.

Hart ist jede neue Zeit, ganz besonders heut,
eh man sich entscheiden kann, da hat man´s schon bereut.
Niemand weiß wohin es geht, denn keiner kennt den Weg,

Chaos alle Tage lang, so lang die Welt besteht.

Sage nie das kann ich nicht, bin ein Kind aus dieser Zeit.
Sich besinnen heißt die Pflicht, bist du schon bereit?

Jahreweise Lust und Qual, so paradox das klingt,
erhalten unsern Lebensmut, obwohl das Schiff schon sinkt.
Mancher spürt die Zeichen schon vom Weltenuntergang,
die Natur sie schlägt zurück, geduldig war sie lang.

Chorus

Eben stürzen Häuser ein, Inseln frißt die Wellenflut,
Killerbienen schwärmen aus, die Natur geriet in Wut.

Wer noch überleben will verliere keine Zeit,
Mut zur Tat für Jedermann, dann endet dieser Streit.
Fort mit allem Größenwahn, der uns das Ende bringt,
fange jeder bei sich an, damit es noch gelingt.

Chorus

VERKANNTE WELT

Wenn du sagst: "Ich liebe dich.",
dann hast du keine Chance.
Ich weiß du belügst dich selbst.

Wenn du sagst: "Ich brauche dich.",
dann hast du keine Chance,
Ich weiß du belügst dich selbst

Ref: Ich weiß genau du kannst gar nichts dafür,
Ja ich weiß, du glaubst, wir spielen noch im Sand.
So rein wie du sollte unser Leben sein,
jedoch die Welt hast du total verkannt.

Wenn du an das Gute glaubst,
dann hast du keine Chance,
ich weiß du belügst dich selbst.

Wenn du anderen vertraust,
dann hast du keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.

Ref.:

Du bist einfach nicht hart genug,
drum hast du keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.
Wo du glaubst, seh ich Betrug,
und du hast keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.

Ref.:


Wenn du glaubst, daß ich dich mag,
dann hast du keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.
Ich verarsch dich jeden Tag,
und du hast keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.

Ref.:

Was du willst, wird nie gescheh´n,
denn du hast keine Chance.
Ich weiß, du belügst dich selbst.

Vorwärts und nicht untergeh´n,
und du hast keine Chance.
Ich weiß du belügst dich selbst.

Ref.:

LOOSER

Und du fandest dieses Leben war bisher totaler Scheiß.
Völlig sinnlos all dein Streben, so viel Arbeit, 
so viel Schweiß.

Viele schöne leere Worte, davon wurdest du nicht satt,
die Erträge deiner Arbeit nahmen andre an deiner statt.

Baby you´re a looser, baby you´re a man.
Baby you´re a looser, baby you´re a man.

Heute fährst du große Wagen 
an der Seite schöner Frau´n,
doch die Angst aus alten Tagen drückt 
dich wie ein schwerer Traum.

Niemals wieder ein Verlierer, niemals wieder ärmlich sein,
du gebrauchst die Ellenbogen bist erfolgreich und gemein.

Chorus

Und du sagst dir: "Traue keinem!", 
denn das kann gefährlich sein.
Leute, die ganz harmlos scheinen 
werden über nacht zum Schwein.
Heut sind dir die Worte heilig: 
"Freundschaft hört beim Gelde auf!"
Niemand kann dich wirklich leiden, 
doch das nimmst du gern in kauf.

Chorus

Treten und getreten werden war jeher der Welten Lauf,
aber deine Menschenwürde hast du lange schon verkauft.
Hoch soll leben die Karriere und Gott Mammon obendrein
und die innerliche Leere soll dein Dauerzustand sein.


Chorus

 

DAS GOLDENE KALB

Ich bin allein, wen juckt das schon
und suche die, die ich wohl niemals finden kann.
Ich weiß ich bin ein Hundesohn,
jedoch alleine sein woll´n weder Weib noch Mann.
Die schönen Frau´n geh´n stolz vorbei,
wenn sie die Lust in geilen Männerblicken seh´n

Ich laß sie zieh´n, ganz einerlei
die Weiber werd ich sowieso niemals versteh´n

Sehn mich nach dir, welch eine Qual
und saufe oft, damit ich das ertragen kann.
Aus Lebensgier leb ich banal,
ich leide täglich und bin selber schuld daran.
Ein wenig Sex ist ja ganz schön,
doch dafür werde ich niemals zum Hampelmann,
und bin ich geil, sag ich es laut,
weil ich das Süßholzraspeln weder will noch kann.


Es tanzt die Welt um´s goldene Kalb,
und auf dem Sockel steht ein Weib und lacht dazu.
Doch auch ein Kalb wird einmal groß
und übrig bleibt dann eine fette alte Kuh.
Will meinen Spaß, so soll es sein,
für Lebensernt ist mir das Leben viel zu kurz.
Von Schwermut werd ich mich befrei´n,
darauf ein Prosit und nen kräftig-lauten Furz

SCHREIE

He du, gib auf dich acht! Zu schnell kann es gescheh´n,
sie holen dich mitten in der Nacht, 
und keiner wird etwas seh´n.

Wenn sie kommen, dann schrei!
Wenn sie kommen, dann schrei!
Wenn sie kommen, dann schrei es raus!

He du, sie lauern überall, niemand erfährt warum.
Warte nicht auf den Überfall, warten bringt dich noch um.

Chorus

He du, man hört die Stiefel schon, 
geh doch, die Change besteht.
Jemand kassiert den Judaslohn, wehr dich, so lang es geht.


Chorus

Chorus

1933

Augen hinter Fensterglas, Schweigen liegt im Raum,
Münder bleiben offen steh´n, denn man glaubt es kaum.

Spannung knistert in der Luft, alle sind bereit.
Fäuste ballen sich um´s Glas, bis dann einer schreit:

"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"
"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Ramponierte Eleganz, oder blanke Not,
auch wer starke Nerven hat, der fängt an zu schrei´n:


"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Emigranten in Paris, Marseille und Prag und Wien,
im deutschen Reich war es Nacht, Mörder kamen an die Macht.
Tod und Terror überall, Leben in Gefahr,
ohne Heimat, ohne Geld, stört man auf der ganzen Welt.

Achtung! Achtung! Dies ist eine Razzia!
Verhalten sie sich ganz ruhig! Jeder bleibt an seinem Platz!
Halten sie ihre Papiere bereit! Wenn sich jemand der Kontrolle
zu entziehen versucht wird geschossen, wird geschossen,
wird geschossen, wird geschossen.

Chorus

PROTEST

Ändere was du verändern willst,
du mußt dich schon selber dreh´n, oder geh´n
Oder bist du so perfekt gedrillt,
kannst nur noch beiseite steh´n?

Schrei heraus wenn du verschweigen sollst,
was dir auf der Seele brennt,
ein Problem das wird erst anerkannt,
wenn man es auch laut benennt.

Ja du weißt, es war schon immer so,
doch so soll´s nicht immer sein, nie mehr sein,

in der Schule, später im Büro,
überall steckst du nur ein.

Vater rät, sei gescheit,
mach dich klein, spar dir Leid,
denn die Zeit steht nicht still,
sie bewirkt was man will.

Frage dich, was kann ich selber tun,
und du bleibst nicht lang allein.
Warte nicht, bis sich ein andrer regt,
dein Protest ist allgemein.

STRAHLENDE ZUKUNFT

Strahlend wird die Zukunft sein hat man uns erzählt.

Ja, ich weiß ich war noch klein, Jahre wenig auf der Welt.
Strahlend wird die Zukunft sein, höre ich noch heut,
geh´n wir am Atommüll ein, oder wie ist das gemeint?

Strahlend soll die Zukunft sein, gut wir werden seh´n,
ob wir wie ein Strahlemann lächelnd untergeh´n.
Wer noch einem Gott vertraut singe sein Gebet,
es könnte bald das Letzte sein, wenn´s so weiter geht.

 

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit.
Wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?
Morgen soll es besser sein, fraglich bleibt nur wie,
wer holt schon die Zukunft ein, man erreicht sie nie.

Glück und Ruh alle Zeit, Arbeit und Sicherheit,
Sicherheit, Glück und Ruh woran zweifelst du?

Ich werd das Gefühl nicht los, daß man uns bescheißt.

Explodieren könnte ich vor Wut, die mich zereist.
Morgen, morgen nur nicht ehut ich hab genug davon,
wenn wir nur malochen soll´n, dann woll´n wir auch den
Lohn.

Chorus

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit,
wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?

DU STEHST VOR MIR

Du stehst vor mir,
und ich hab keine Chance.
Du starrst mich an,

und ich habe Angst.
Du willst mich quälen,
du bist voller Gewalt,
deine Augen sind leer und kalt.
Du stehst vor mir,
und ich hab keine Chance.

Du willst, du willst,
draufhaun immer drauf
draufhaun, einfach drauf.

Du stehst vor mir,
und ich frage mich, wozu
lebt so etwas,
eine Bestie wie du,
Kampfmaschine
mit einem Kopf ohne Hirn,
sinnenthoben,

nur zum Töten gebor´n.
Du stehst vor mir,
und ich hab keine Chance.

Ref.: Geh nie den letzten Weg,
es gibt schon soviel Gewalt.
Geh nie den letzten Weg,
der ins Verderben führt.

Du stehst vor mir,
und ich denke daran,
irgendwie
fängt es immer so an.
Dir fehlt Liebe,
darum bist du gemein,

liebenswerter
wirst du so niemals sein.
Du stehst vor mir,
und du wiederst mich an.

Ref.:

ALLEIN

Möcht an deiner Seite leben,
nicht nur in der Winternacht,
will zum Menschen mich erheben,
der am Abend was vollbracht.

Möchte mich sanft an dich schmiegen,
daß ich nicht nur Kälte spür.

Möcht, wenn du willst, bei dir liegen,
daß ich nicht bei Nacht erfrier.

Ref.: Du weißt es ganz genau,
jeder stirbt für sich allein,
scheibchenweise oder laut,
in einer Kältezeit,
da ist keiner gern allein,
Einsamkeit kann tödlich sein.

Brauch dich, um mich zu entfalten,
in dem Elend dieser Welt,

um das Leben zu behalten,
wenn mich Traurigkeit befällt.

Will mich nicht nur nach der sehnen,
weil es alle Kraft verbrennt,
an´s Alleinesein gewöhnen
kann ja niemand sich am End.

Ref.:

In dem Reich der Einsamkeiten
bin ich beinah wie zu Haus
hilf den Blinden zu geleiten,
selber find ich nicht hinaus.

All den Zauber meiner Seele
halt ich nur für dich bereit.

Komm, daß ich mich nicht mehr quäle,
es ist lange an der Zeit.

Ref.:

DEADMANSTOWN

Baby, Baby meine Sonne
leuchtet doch schon lang nicht mehr,
schwarz erstrahlt mein Stern am Himmel,
ausgebrannt und sinnenleer.

Lebensfreude hab ich keine,
Lebenslust, die kenn ich nicht,
meine Wege voller Steine,
doch zu Fall bringt mich das nicht.


Ich leb in deadmanstown
irgendwo am Arsch der Welt,
jeder Tag ein neuer Kampf,
der mich aufrecht hält

Schreie hallen durch die Nächte,
Zeichen unserer Seelenqual,
keiner kann das was er möchte,
aber ihr, ihr könnt uns mal.

Chorus

Keiner will Veränderungen
aus der Etabliertenschicht,
doch die hoffnunsvollen Jungen

streben auf zum Licht.

Chorus

Schwarz erstrahlen unsere Sterne,
purpurfarbenes Morgenrot
leuchtet schwach aus naher Ferne,
Leben heuchelnd, oder Tod

Chorus

BERLIN 1

Es liegt ein Fluch auf dieser Stadt,
wer dort nicht lebt, wird´s kaum versteh´n.
Weil man sie einst geteilt hat,
ist sie zur Hälfte nur zu seh´n.


Ihr alter Glanz ist lang erblaßt,
sie war der Lebensnerv der Welt,
Sie war geliebt, sie war gehaßt,
wenn das auch heute nichts mehr zählt.

Ref: Oh Berlin, Metropole, die verfällt,
in Berlin, da schlug einmal das Herz der Welt.

Sie war so schön, so legendär,
sie war ein Tanz auf dem Vulkan.
Das ist vorbei und lange her,
weil ein Diktator Macht bekam.

Es geht ein Riß durch diese Stadt,

der zieht sich durch die ganze Welt.
Jedoch ihr Ruhm lebt immer fort,
weil man noch heut davon erzählt.

Ref.:

Es geht ein Riß durch diese Stadt,
und der ist nicht zu überseh´n.
Weil man sie so geschändet hat,
ist sie heut nur noch halb so schön.

ALLRIGHT MY BOYS

Als die Frauenwelt ihn garnicht mehr erregte,
hat er sich endlich einen Jungen zugelegt,
der ging an's Herz und war auch was für den Verstand,
die groáe Liebe glaubte er in seiner Hand

Allright, allright my boys
Allright, allright my boys

Und nicht ein gutes Wort bekam er von dir,
er lag auf Knien und haßtest ihn dafür,
irgendwann versiebte dann die Liebeslust,
jeder schob nur seinen sexuellen Frust

Chorus

Eine Liebe von Mann zu Mann

ist der Unwelt immer noch fremd.
Wo endet Freundschaft, wo fängt die Liebe an?
Sage keiner, daß er die Grenzen kennt.

Chorus

Konventionen werden zur Last,
wenn sie der Ehrlichkeit im Wege steh'n
zeig die Gefühle, die du für den Ander'n hast,
wenn auch die Spieáer die Köpfe dreh'n

Chorus

Zwei gehen durch den Park,

sie laufen Hand in Hand,
in Liebe zugetan,
ein Mann dem anderen Mann.

Chorus

Chorus

ANDERS

Für die Eine bin ich zu jung und für die Andere viel zu alt,
ja dann bin ich mal zu heiß und dann bin ich wieder viel zu kalt.

Ja wenn ich anders, anders, anders,
anders, anders, anders, anders wär,

Ja wenn ich anders, anders, anders,
anders, anders, anders, anders wär,
dann wär das Leben, Leben, Leben, Leben,
Leben, Leben, Leben nicht so schwer.

Manche Mädchen wollen große Autos,
doch meine Kohle reichen nicht.
Ich hab nur ne ganz kleine Karre,
und damit bin ich das allerletzte Licht.

Chorus

Einmal ließ ich mir ne Matte steh´n,
einmal Igel doch das kam nicht an.
Einmal färbte ich mir die Haare grün,
einmal gelb, einmal blau doch das

fand sie garnicht schau

Chorus

Doch im Grunde ist mir alles scheißegal, sie sie groß oder
klein,
dick, mittig, oder schmal.
Ich laß die ganze Sucherei ein für allemal sein, und macht
mich eine an,
bin ich erst mal der kalte Stein.

Chorus

O.T.

Ich glaub an keinen Gott, ich glaub nicht an das Geld,

ich weiss nur, das ich Einsam bin, und daß mir etwas fehlt.
Will keine Zigaretten nicht Kultur nicht Alkohol,
doch damit sagen alle Leute fuehlt man sich erst wohl.

Es kann ja sein, was weiss denn ich,
mir ist schon alles ganz egal.
Es kann ja sein, was weiss denn ich,
mir ist schon alles ganz egal.

Ich glaub nicht an heute, ich glaub nicht an dich,
Ich glaub nicht an die Zukunft und hab sie sicherlich.

Chorus

Ich will nicht in die Ferne, will nicht zu hause sein,
kaum einer kann mich leiden und oft leb ich allein.
Meistens bin ich schwierig, die Frauen meiden mich
und ob sich das noch aendert, ich glaube daran nicht

Chorus

Ich halte nichts vom Leben, ich halte nichts von mir,
die meisten Menschen nerven mich, was kann ich denn dafuer

So muss es sein, was weiss denn ich,
mir ist schon alles ganz egal.
In mir ist soviel Leere, vielleicht erstick ich bald,
was anderen Leuten Freude macht,
dass laesst mich alles kalt.
Ich leb nicht gern in Staedten,
will auf dem Land nicht sein,
und wie das alles enden soll
vielleicht faellt mir's noch ein.

Chorus

Die Zeiten sind chaotisch und meine Seele friert,
ich hoffe jeden Tag darauf, dass sich das aendern wird.

Chorus

TAGE 1

So mancher Tag geht wie ein Film vorbei,
man läßt sich treiben, greift nur selten ein.
Und ignoriert so manche Schweinerei,
die Rechnung zahlt man hinterher allein.


So mancher Tag ist wie ein böser Traum,
der dich zerstörerisch gefangenhält,
und Wunden, die er schlägt, bemerkst du kaum,
du hälst dich für den Nabel dieser Welt.

Ja manche Tage sind so trübsalvoll,
schon beim erwachen eine Höllenqual.
Man fragt sich manchmal was das ganze soll,
und jede Pflicht wird einem sehr egal.

Der Drang zum Überleben bleibt besteh´n,

auch wenn man hin und wieder nicht mehr will,
denn der Verstand setzt immer wieder ein,
und man beendet dann den Overkill.

Die Tage sind nicht immer würdevoll,
die Macht liegt häufig in der Falschen Hand.
Nach wessen Willen soll die Welt sich dreh´n?
Zu oft regiert der pure Unverstand.

Wir sind am Leben, woll´n es weiter sein,
die Tage kommen, bis wir mal vergeh´n.
Wir ignorieren viele Schweinerei´n,
die Ignoranz macht sie nicht ungescheh´n.


SCHMERZ

Du sagst: "Ich liebe Dich."
mein schönes Mädchen,
was ist in Wahrheit denn wirklich daran?
Was wird aus dem Gefühl,
hängt plötzlich alles,
dein ganzes Schicksal, das Leben daran?

Ref.: Sweet little baby, begreife den Schmerz

Wem kann man denn vertrau´n

in dunklen Zeiten?
Die besten Freunde begehen Verrat.
Willst du gefahrenlos den Tag bestreiten,
dann sei doch ehrlich und hau einfach ab.

Ref.:

So viele starben schon vor ihrer Zeit,
keiner soll Handlanger sein.
Nur wer sein Leben zu wagen bereit,
geh einen Liebesbund ein.
 

Du sagst: "Ich liebe dich.",
mein schönes Mädchen,
was ist in Wahrheit den wirklich daran?

Die Stunde der Gefahr ist ohne Lüge,

sie zeigt der Menschen wahrhaftes Gesicht.
Selbstlosigkeit allein, sie kann beweisen,
ob du ein Mensch bist, oder ob nicht.

Ref.:

Du sagst...

NAMENLOS

Wenn du nur eine Akte bist,
ist die Menschlichkeit passe´,
abgestempelt auf Lebenszeit,
von behördlicher Unfehlbarkeit.

Alle Daten gründlich erfaßt,

Schulzeit, Lehre, Fahne, Knast.
Soviel Leumund klebt an dir,
moderner Mensch aus Papier.

Überleben muß man versteh´n,
die Welt ist grausam, kalt und schön,
willst nie mit dem Rücken zur Wand,
nur Heimat haben in diesem Land.

Verloren ging vor langer Zeit
deine Persönlichkeit.
Überleben muß man versteh´n,

die Welt ist grausam, kalt und schön.

DRUSHBA

Du weißt nichts dreht sich von allein,
man muß schon Initiator sein,
und hast du Angst, und bist du schwach,
dann denk doch noch mal drüber nach.

Forget it, forget it.

Raketen stehen schußbereit,
zum Überleben bleibt

uns nicht mehr sehr viel Zeit.
Das Ende ist vielleicht nicht weit.
Wollt ihr denn das
schon wieder mal nicht seh´n?

Wir können nicht geduldig sein,
lullt uns doch nicht
mit vielen schönen Worten ein.
Es muß nun endlich was gescheh´n,
wir wollen wieder einmal Taten seh´n.

Aber ihr schwelt in vergangener Zeit,

in ihrer friedlichen Ruh.
Alle Romantik ist längst überholt,
aber das gebt ihr nicht zu.

Alle Welt verändert sich,
doch gerade das, oh nein, das wollt ihr nicht.
Selbstbetrug, der bald zerbricht
an dieser Sache ist wohl etwas faul.

Tief in der Sowjetunion,
da lebt ein neuer großer Heldensohn,
der bricht die alten Krusten auf,
Entwicklung ist heut wieder angesagt.

Gruß an die Sowjetunion,

da lebt ein neuer großer Heldensohn,
der bricht die alten Krusten auf,
Entwicklung ist heut wieder angesagt.

Gruß in die Sowjetunion,
Hoffnungsträger dieser Zeit.
Gruß in die Sowjetunion,
die veränderungsbereit.

Und auch der, der nicht versteht,
spürt, die Zeiten ändern sich,

weil sich wieder was bewegt,
für dich und mich, für uns.

Ref.:

BESINNUNG

Sag nicht: "Ich bin dafür", denn dann liegt auch Schuld bei dir.
Sag nicht: "Ich bin dafür", wenn du nicht selber willst.
Glaub mir, du bist zu brav. Wer erweckt dich aus dem Schlaf?
Vorsicht! Du wirst ein Schaf, daß nur noch frist und scheißt.


Denn der Mensch er lebt nicht nur vom Brot allein,
Arbeit, Wohnen, Essen und das soll schon alles sein?

Schaff der Gemütlichkeit und verblöde mit der Zeit.
Strebe nach Sicherheit wovor hast du den Angst?
Leben heißt auch Gefahr, du wirst fetter Jahr um Jahr.
Wird dir den niemals klar, daß du ein Arschloch bist?

Chorus

Schläge die nimmst du hin, wie dein feistes Doppelkinn.
Leben völlig ohne Sinn ist für dich kein Verdruß.

Hörig bist du ja schon, Leben nach Politsaison,
und ein braver Bürgersohn macht das war er muß.

Die Politiker können dich leiden, weil du genehm bist.
Die Politiker sind nett zu dir, Du gehst völlig konform.
Zweifel am System soll man vermeiden, weil das nicht gut tut.
Wer die Faust erhebt wird sie erleiden, wenn es zu spät ist.

Sag nicht: "Ich bin dafür", denn dann liegt auch Schuld bei dir.
Sag nicht: "Ich bin dafür", wenn du nicht selber willst.
Komm sei nicht länger brav, wir reißen dich aus deinem Schlaf.

Oder bleibst du lieber Schaf, daß nur noch frist und scheißt?

Chorus

Weg mit der Gemütlichkeit, jetzt kommt eine neue Zeit.
Aufbruch! Wir sind bereit und haben keine Angst.
Leben heißt auch Gefahr, raff dich auf noch heut sogar,
und dann wird dir endlich klar, dies ist eine Chance!

WHAT CAN I DO

Will nicht zur Arbeit geh´n, zu hause ist es schön,

will nicht mehr freundlich sein denn ihr seid nur gemein,
will leben bis zum Tod, ganz ohne Geldesnot,
so viel ist mir verhaßt, hab schon zuviel verpaßt.

What can I do? - What can I do? - What can I do?

Du weißt ich liebe mich, ich weiß du liebst nur dich,
ich bin allein mit mir, du bist allein mit dir,
nun ist es an der Zeit, daß endlich was passiert,
hör mit dem Warten auf, das unerträglich wird.


What can I do? - What can I do? - What can I do for you?

Elend überall auf diesem Erdenball,
man will allein besteh´n und weiß, das wird nicht geh´n,
und das gelobte Land ist mir so scheißegal,
wir träumen lebenslang, die Lüge wird zur Qual.

What can I do? - What can I do? - What can I do?

What can I do? - What can I do? - What can I do for you?

UNMUT

Nein, ich werd es niemals lassem,
meinen Unmut rauszuschrei´n.
Was wir lieben, was wir hassen
soll nicht in uns begraben sein.

Und werd ich auch nichts erreichen,
bist die Welt in Flammen steht,
niemals will ich jenen gleichen,
der nur für sich selber lebt.

Älter wird man automatisch,
weil das Leben ständig weitergeht.
Bewahr die Power, werde nie apathisch,
wer sich aufgibt, der vergeht.

Welten drehen sich um Sonnen,
und der Geist im Universum kreist.

Wenn die Lebenszeit verronne,
bleibt erhalten was man weiß.

Sphärenklänge überall,
teil sind wir dieser Sinfonie,
und krepiert der ganze Erdenball,
ist im Arsch die Harmonie.
Doch so lange werd ich es nicht lassen,
meinen Unmut rauszuschrei´n.
Was wir lieben, was wir hassen,
soll nicht wie wir begraben sein.

Pierre und Luce

Der Himmel war so blau, ein herlich milder Tag,
Paris im Winderkleid, zu schön um wahr zu sein.

Ein Schuß zerriß die Luft, der Feind war tief
im Land,
der Krieg im vierten Jahr, die Welt im ersten Brand.

Bombenterror aus der Luft, und alle wollten schnell entflieh´n,

abgetaucht im Untergrund, da sah er sie und sie sah ihn.

Pierre und Luce die wollten doch nur glücklich sein,
Pierre und Luce der Krieg ließ ihnen keine Zeit.

Explosionen und Geschrei, da nahm er angstvoll ihre Hand,
wenig später, alles vorbei, er sah nur noch wie
sie entschwand.

Chorus

Als er sie dann wieder sah, brach sich die Liebe wortreich
Bahn.
Beide waren sich so nah, doch Kinder noch, nicht Frau
nicht Mann.

Chorus

Sie wollten sich erstmals einen, es wurde aber nichts
mehr daraus.
Todesvögel warfen ihre Last und eine Bombe, sie
traf das Haus.

Chorus

KUMMER

Werd ich vor Trägheit fett,
wie eine alte Sau,
eines weiß ich immerhin ganz genau,
unbedenklich kann man unansehnlich sein,
aber niemals ohne Geld, oh nein!

Jeder trägt die Haut zum Markt
so teuer er kann,

pervertiert das ganze Leben,
wer ist Schuld daran?
Geld, das soll dem Glück
nicht weiter förderlich sein,
hat man aber keines,
geht man jämmerlich ein.

Wir werden auf die Welt geschissen
um als Mensch zu sein,
doch täglich neue Frustrationen
kriegen uns bald klein.
Oft sauf ich einfach weg,
was wie ein Felsblock auf mir liegt,
ertrag das Leben nur noch dann,

wenn ich ihm ganz entrückt.

GROßSTADT

Nachtbetrieb bei bunten Lichtern,
Straßenlärm, der bald verebbt,
Aggresion auf den Gesichtern,
Wunden, die kein Pflaster klebt,
in der Großstadteinsamkeit
sind wir stets konflikbereit.

Ref.: Die Stadt macht krank
 

Alte Frau´n auf jung getrimmt,
kalte Lederleichentypen,
alle sind nur auf den Beinen,
auf der Suche nach dem Einen.
Nenn es Liebe, nenn es Glück,
finden wirst du trotzdem nichts.

Ref.:

Alte Säufer an der Bar,
schöne Frau´n für schweres Geld,
Abenteuer und Gefahr,

alles außer Ehrlichkeit.

Ref.:

DADA IN BERLIN

Wieland Herzefelde,
Richard, Georg und John,
1920 in Berlin.
"Die Kunst ist tot !",
so riefen sie aus,
sie suchen einen neuen Ismus,
DaDa kam heraus.

Ref: DaDa, DaDa in Berlin...

DaDa war Protest
gegen jede Konvention,
in Kunst und Politik,

in jeglicher Region,
denn alles was erstarrte,
das war bekämpfenswert,
der Bürger voll Behaglichkeit
wurde aufgestört.

Chorus

Wie es damals war,
so konnte es nicht bleiben.
Sie wollten die Gesellschaft
zersetzend vorwärtstreiben.
DaDa war politisch,
war revolutionär,

doch nach ein paar Jahre,
gab´s davon nichts mehr.

Chorus

"Hände weg von der heiligen Kunst !",
riefen alle Gegner des DaDaismus,
Hände weg von der heiligen Kunst,
in der Weimarer Zeit
roch es schon nach Faschismus

Chorus

JAJAJA

Immer treu und redlich sein,
dann kann auch nicht sehr viel gescheh´n.

Kräfte messende Gewalten,
alles wirst du übersteh´n.
Laß den Mantel windwärts flattern,
wieg dein Glück in Sicherheit,
schneckenaufrecht ist dein Gang,
schon dreitausend Jahre lang.

Kann der Wind sich dreh´n? Jaja!
In´s Gesicht ihm weh´n? Jaja!
Kann Gefahr entsteh´n? Jaja!

Wird er windwärts geh´n? Ja! Jajaja, jajaja!

Landparzelle und Kanickel, da erwacht die Seeligkeit,
Kindersegen, stille Liebe, ruhe sanft in Ewigkeit.
Friede, Freude, Eierkuchen wer nicht lebt, bleibt immer tot.
In der Stickluft solcher Welten, mensch, da packt mich Atemnot

Chorus

Großes macht ihr für Kloaken, andres produziert ihr nicht.
Die Verrenkung eurer Seeln steht im feisten Angesicht.
Dummheit ist nicht totzukriegen, spießig geht die Welt zur Ruh,
alles Reden Magenwinde, Hoffnung stirbt bald völlig aus.

Chorus


So Viele wollen mit dem Arsch an die Wand,
Schleimer und Kriecher gibt´s in jedem Land.
Die erste Bürgerpflicht sind Ordnung und Ruh,
schlaf gut und mach die Augen nur fest zu.

Immer treu und redlich sein,
dann kann auch nicht sehr viel gescheh´n.
Kräftemessende Gewalten,
alles wirst du übersteh´n.
Laß den Mantel windwärts flattern, wieg dein Glück
in Sicherheit,

schneckenaufrecht ist den Gang, schon dreitausend Jahre lang.
  •  

1995 - Stahlvogelkrieger

Eugen Balanskat (voc),
Jan Fretwurst (git., back. voc),
Christoph Zimmermann (bass)
Lars Rudel (git., back. voc)
Gast: Andy Laaf (drums)
Texte: Eugen Balanskat


(C), &(P) 1995 OUR CHOICE / Rough Trade Records

  • Alle wollen Sieger
  • High-Tech-Affen
  • Immer wenn du denkst
  • Tanz auf dem Vulkan
  • Verrat
  • Auf dem Meer
  • Höllenleben
  • Berlin
  • Die Welt will Krieg
  • Lautlos in der Ferne
  • Total TV
  • Schieß doch !
Lineup:

Eugen Balanskat (voc),
Jan Fretwurst (git., back. voc),
Christoph Zimmermann (bass)
Lars Rudel (git., back. voc)

Gast: Andy Laaf (drums)

Texte: Eugen Balanskat

(C), (P) 1995 OUR CHOICE / Rough Trade Records

Alle wollen Sieger

Fort sind all die Werte, die man uns lehrte
Vergangenheit,
Gedanken verloren Schwere,
wichen der Leere, in neuer Zeit.

Perfekt sein - ohne Gnade es ging die Liebe in uns verlor'n.
Kriege, Endzeitvisionen,
aus Todessehnsucht wiedergebor'n.

Keiner will Verlierer, alle wollen Sieger,
jederman will Sieger sein.
Größe eingeredet sie versagt im Leben, sie versagt und fühlt
sich klein,

Hoffen auf das Ende,
auf die Wende,
auf die Macht,
Leben als Jagd noch Kohle, nur sich zum Wohle, geistige Nacht.

Perfekt sein ohne Gnade, es ging die Liebe
in uns verlor'n.
Kriege, Endzeitvisionen,
aus Todessehnsucht wiedergebor'n.

High-Tech-Affen

jagend durch das All, in die Unendlichkeit,
vor uns selber auf der Flucht,
wo wir auch landen, als High-Tech-Affen,
verfolgen wird uns dieser Fluch.

Wir zerstören, was wir lieben, sind am Geiste klein geblieben.


Hoch ragt ein Monument als Lügenzeichen,
sternenhohe Berge von Leichen. Wir zerstören...
Kannst du es wohl ertragen, immerzu an allen Tagen, 
der Wahrheit in die Augen sehn ?
Das Gebot "Du sollst nicht töten" 
wird ständig übertreten,
daran werden wir zu Grunde gehn.

Wir zerstören...

Wollten Göttern gleichen, das ist nicht zu erreichen,
Vermessenheit mehr als genug.
Eitelkeit des Menschengeistes -
unser Lebensband zerreißt es, Naturbeherrschung - Selbstbetrug.


Wir zerstören...

Tanz auf dem Vulkan

Als die Feuer lodernd helle brannten,
als den Menschen wir im Tier erkannten,
"Schöpfungskrone" hatte sich erhoben
und Erkenntnis schnell mit Macht verwoben, das wars dann.

Warum fing es an, was war der Plan?

wir stiegen hoch und höher,
des Menschen Natur - blutige Spur
bringt uns dem Ende näher.

Nichts hat Bestand, lebend am Rande,
wissend um die Gefahr,
alles ändert sich - fließt,

unser Ende bleibt lebenslänglich nah.

Unser Tanz auf dem Vulkan
führt in den Weltenuntergang.

Es entstanden - schwanden Hochkulturen,
Kriege tilgten meistens ihre Spuren,
und aus Gier war Frieden nie zu halten,
wir sind immer noch so, wie die jahrtausende - Alten,
das wars dann.

Warum fing es an...

Dreh dich und tanz, versinke ganz,
wir sind am Ziel der Reise,
was ist schon gescheh´n, wir kamen und gehen,
gehen auf unsre Weise.

Immer wenn du denkst

Immer wenn du denkst die Sonne geht auf, 
dann ist es auch gleich wiedervorbei. 
Immer wenn du denkst dein Stern ging auf, 
dann war er leider doch nicht so frei. 
Immer wenn du denkst endlich ist es geschafft, 
Depressionen gelb es mehr als genug, 
immer wenn du sie spürst diese Lebenskraft,
war am Ende alles doch nur Betrug.

Take it easy das ist völlig egal,
du hast es doch schon schwer genug, take it easy, 
man dir bleibt keine Wohl, leben ohne Selbstbetrug.

Immer wenn du denkst es wurde alles getan, 
die Gunst der Stunde wird nicht vergehn, 
immer wenn du denkst nun bin ich endlich dran, 
dann wird sicher wieder gar nichts geschehn.

Take it...

Es kann schon frustrieren, den Halt zu verlieren, 
ganz egal wie sehr du dich mühst, 
aber schön noch zu spuren, auch im Verlieren,
daß du lebst, daß du immer noch lebst.

Immer wenn du denkst, deine Stunde ist du, 
und dir allein gebührt nun ihr Preis, 
doch nur der Hauch einer Chance kommt dir niemals zu nah,
ein Typ wie du gewinnt nur selten durch Fleiß. 
Immer wenn du denkst, heute zahlt es sich aus, 
dann kommt irgend ein Andrer daher, mit der Gewißheit
des Sieges fliegst du doch wieder raus, 
jemand wie du der hat es immer nur schwer.


Verrat

Ist es vorbei, wird trotzdem nichts vergessen, 
ewig verflucht sei deineTat. 
Es lag bei dir die Folgen vorher schon zu ermessen, 
ganz ohne Schuldgefühl begingst du den Verrat.

Leben in Angst das ist nicht auszuhalten, 
grad in der Not zählt Menschlichkeit, 
wird es verlangt sich fern der Menschlichkeit zu verhalten,
faul ist sie die Demagogie aus dieser Zeit.

Dein Wort bot Macht,
schickt vielen den Tod,
lebe dein Geist
auf ewig in Not.

Stirbt die Moral in Zeiten von Extremen, 
bleibt doch die Wahl nicht mitzugehn.
Wahl einen Weg, den schweren oder den ganz bequemen, 
einen Verrat macht Reue danach nicht ungeschehn.

Sei verflucht auf ewig,
ewig sei verflucht.

Auf dem Meer

Sanft blasen Winde, Wellen spielen tanzend, Fische sich jagen, 
salzig schmeckt die Luft, milder Tag, blaue Weite, 
ganz entspannt tanzt der Ozean.
Hoch in der Ferne Vögel südwärts ziehen, tragen die
Sehnsucht bis zum Horizont, treibt ein Mann in der Weite, 
auf dem Meer viele Tage schon.

Über den Wolken, da war sein zu Hause, 
unter der Sonne brannten Himmel hell, 
wenn er kam, aus der Ferne, 
übers Meer im Todesvogelbauch.
Stahlvogelkrieger brachte nur Verderben, 
treibt nun verdorben übers
große Meer, wiegt sich sanft, auf den Wellen, 
wiegt im Tod friedlich sein Angesicht.

Und versagt ist ihm seine Wiederkehr, 
verschollen bleibt er, 
und sein Grob findet niemals jemand mehr wo kam er her?
Niemand fragt in das Schweigen auf dem Meer. 
Und sein Grob findet niemals jemand mehr, wo kam er her?
Ewig bleibt nur das Schweigen auf dem Meer.

Höllenleben

Gib nicht auf, sie dürfen nicht gewinnen,
wird das Leben erst zur Hölle, ist der Spaß vorbei, 
nicht verzogen, immer neu beginnen, 
werde fallend wieder schwindelfrei.

Ja wer verzweifelt degradiert sich zum Verlierer, 
willst du Amboß oder endlich einmal Hammer sein ?
Gib nicht auf sie dürfen nicht gewinnen, 
die Verführer seifen uns nur ein.

Niemand versteht dich und die Welt ist schlecht.
Das soll die ganze Wahrheit sein ?
Unkraut vergeht nicht, mach doch alles nicht noch schlimmer, 
und nun hör endlich auf mit dem Jammergeschrei.


Leben heißt doch auch Veränderungen.
Schwindet erst die Kraft, scheint man alt zu sein, 
also stirbt das Alte für die jungen, 
diesen Lauf der Welt stellt keiner ein.

Niemals gewagt, das heißt auch niemals zu gewinnen, 
es ist schwer zu leben mit nem Heiligenschein, die Jahre gehn, 
auch wenn sie ungenutzt verrinnen, 
wer rostet, rostet einfach ein.

Es ist nicht einfach, einfach Schwein zu sein, 
schuldig wird niemand geborn, in der Gemeinschaft 
sich bewahrend  überleben, das geht nie ohne Kampf, 
ohne ist man verlorn,

Niemals war die Welt gerecht bilde dir darauf nur nichts ein,
Unkraut vergeht nicht, hey verschaff dir selber deine Rechte, 
und nun hör endlich auf mit dem Jammergeschrei.

Berlin

Auf den Straßen tobten Schlachten, 
Kriege auch Revolution,

Bomben fielen und zerkrachten, 
Herrscherwahn erhielt den Lohn.

Blutbefleckt sind deine Hände, 
Mörderlust im Größenwahn
Narben tragen deine Wände, 
gerade fingen sie zu heilen an.

Fort sind deine besten Söhne, 
Emigranten oder "Helden"-tot, Flucht
oder DAS FELD DER EHRE" zwiefach kam die Welt in Not.

Preußischer Militarismus
fühlte heimisch sich ich in Dir, 
Kaiserzeit und auch Faschismus, teuer zahltest du dafür.

Nazis, Entnazifizierung, Neonazis wieder hier, 
Sammelbecken der Chaoten,
hey Berlin, was ist los mit dir2

Spektakulär untergegangen,
aus Ruinen aufgebaut, nach Gewalt stand das Verlangen, 
deine Quittung- Narbenhaut.


Hexenkessel, Metropole wolltest du für immer sein, 
charismatische Idole alle tot, es blieb nur Schein.

Deine besten Zeiten liegen
weit in der Vergangenheit,
großmannssüchtig unterlegen,
Teilungsschmerz, Zerrissenheit,

bist das herz der Welt gewesen, das ist schon so lange her, 
von dir muß die Welt genesen, 
legendär bist du nicht mehr.

Die Welt will Krieg

Vor langer Zeit noch konnte man hoffen das ist vorbei, 
es blieb alles erstarrt. 
Es schwand die Toleranz merkt man betroffen, 
die alte Soße nur anders genannt.


Sie hatten Recht gehabt, die alten Lehrer, 
es ist verfault das ganze Land, 
der alte Nazistaat ist nie verschwunden, 
er hat sich nur demokratisch getarnt,

Faßt in die Taschen der Ärmsten der Armen, 
die Bombe tickt schon, ihr merkt es nur nicht, 
und ist die Zeit erst reif, gibts kein Erbarmen, 
es wird ausgefegt beim letzten Gericht.

Es reift der Hass in uns auf eure Lügen, 
von wegen jeder erhält seine Chance, 
die Zeit sie reicht nicht mehr Geduld zu üben, macht
euch fertig zum letzten Gang.

Diese Welt will wieder Krieg, sie verfällt 
ins Nationale, alte Wunden brechen auf, apokalyptische Signale.

Die Bürgerkriege sind das Normale, 
es haßt ein jeder noch seiner Fasson.
Wenn sie verbrennt die Welt, wäre das schade? 
Dem Ende folgt alsbald Erneuerung.

Die Welt bricht wieder auf ins Nationale, 
sie hat jahrzehntelang nur ausgeruht.
Die Weit will wieder Krieg - 
seht die Signale zu stoppen ist sie kaum, die junge Wut.


In Schutt und Asche einst war sie versunken, 
zivilisierte Weit damals genannt, 
warum nur merken wir es erst am Ende, wie wir versagten, 
was wir verbrannt.

Lautlos in der Ferne

Tausende von Jahren Erlösung suchend überall,
paradievertrieben traf uns der Verbannungsstrahl.

Komm und erlöse von Mühsal und Plage !

Wissende zu werden, übertretend das Verbot
wurden wir vertrieben, lebend aber besser tot.

Verbannt und vertrieben, schuldig geblieben.

Lautlos in der Ferne gleiten Schiffe durch das All,
Suchende auf ewig, rastlos seit dem Sündenfall.


Nicht zu erlösen vom Geiste des Bösen !

Verbannt und vertrieben, schuldig geblieben,
gut oder böse, komm und erlöse uns !

Total TV

Ich häng gelangweilt auf der Matte, 
sehe "VIVA", "MTV", die Verblödung
ergreift mich so schwer wie noch nie, 
zwischen Werbung und Kommerz ist
der Rock'n Roll nur Scherz. 
Bunt und locker sei das Leben, wird durch Werbung
suggeriert, versucht man so zu leben, 
ist man desorientiert, egal wohin
wir gehen, nirgends kann man so bestehen.

Viele heutzutage wollen nur noch Unterhaltung, 
aber diese Art zu leben mindert geistige Entfaltung, 
vermindert sich das Denken, ist man leichter
auch zu lenken, Verblödung ist gewollt, 
die Verdummung hat Methode,
sich blöd zu amüsieren ist heut leider schwer in Mode, 
selten nimmt sich jemand Zeit für engagierte Gründlichkeit.


Nirgendwo mehr Ehrfurcht man hat alles schon gelesen, 
von dem Meisten mal gehört oder ist selber dagewesen, 
man vergeht vor langer Weile
in der Zeit der großen Eile, Alles geht zu Grunde, 
durch des Menschen Ignoranz, 
wir trivialisieren noch den eignen Totentanz.
An die Stelle unseres Denkens tritt der Glaube an die Bilder,
wir glauben zu verstehen, alles das, was wir gesehen, 
konsumieren bunte Bilder und der Tanz wird immer wilder.

Es läuft Verblödungs-TV der Verdummungsindustrie, 
verwandelt Alltagsgrau in bunte Träume - schön wie nie, 
es plätschert soßengleich und labert völlig trivial,
klopft uns den Schädel weich und ist fast immer ziemlich banal.

Vorbei die Macht der Worte es ist alles schon gesagt,
in dieser technisierten Zeit sind nur die Bilder noch gefragt.
Es wird immer mehr empfunden, immer weniger verstanden,
bei dieser Prozedur kommt der Verstand abhanden.

Kaum zu glauben was geschieht, wenn dieser Schwachsinn 
weiterblüht,
Einfallslosigkeit herrscht aller Orten überall, 
es wird immer nur recycelt, zum wer weiß wievielten mal, 
man erfindet neue Worte für die immer gleiche Torte.

Bilderfluten wabern ohne Gehalt,
vernebeln uns bald die Gedanken, 
sieh und glaube ist ihre Botschaft dabei, du wirst frei 
von deinen eignen Gedanken.

Schieß doch!

Du stehst vor mir, ein wahrer Hüne an Gestalt, ich sah den Hass
in dir, die Bereitschaft zur Gewalt. Ich denke sofort, 
wie soll das weitergehn,
wenn wir uns wie die Killer gegenüberstehn?

Schieß doch!

Schieß doch!
Schieß doch!

Du hast Probleme, die kriegst du nicht hin, glaub doch nicht, 
daß ich besser dran bin.
Soll die Spirale der Gewalt sich endlos weiterdrehn, 
kann man denn noch mit dir reden, 
oder willst du nichts verstehn ?

Schieß doch
Schieß doch
Schieß doch mieses Arschloch

Schieß doch !
Schieß doch 1

Schuld am Frust die verlogne Politik, ergibt sich keine Lösung
machst du auf Bürgerkrieg. Gehst du alle Tage, die Straße der
Gewalt, kommt todsicher der Tag, da macht man dich kalt.
  •  

1994 - Live

Eugen Balanskat (voc),
Rudi E. (git, voc),
Christoph Zimmermann (bg, voc),
Jan Fretwurst (git, voc)
Gast : Andy Laaf (drums)
Texte: Eugen Balanskat except „Ein Lied“ Ernst Neubach
Verlag: Wintrup Musikverlag


(C),& (P) 1994 Our Choice, a division of Rough Trade Rec. Gmbh

  • Pierre & Luce
  • Tage
  • Hoffen und harren
  • Deutschland, halts Maul
  • Der Rufer in der Wüste schweigt
  • Looser
  • Widerstand
  • 1933
  • Da wo man singt
  • Das geht nie vorbei
  • Megamaschine
  • Strahlende Zukunft
  • Gnadenlos
  • Ein Lied…

Lineup: Eugen Balanskat (voc), Rudi E. (git; voc), Christoph Zimmermann (bg; voc), Jan Fretwurst (git, voc) Gast : Andy Laaf (dr) Texte: Eugen Balanskat except "Ein Lied" Ernst Neubach Verlag: Wintrup Musikverlag (C) & (P) 1994 Our Choice, a division of Rough Trade Rec. Gmbh

Pierre und Luce

Der Himmel war so blau, ein herlich milder Tag,

Paris im Winderkleid, zu schön um wahr zu sein.

Ein Schuß zerriß die Luft, der Feind war
tief im Land,
der Krieg im vierten Jahr, die Welt im ersten Brand.

Bombenterror aus der Luft, und alle wollten schnell
entflieh´n,
abgetaucht im Untergrund, da sah er sie und sie sah
ihn.

Pierre und Luce die wollten doch nur glücklich
sein,
Pierre und Luce der Krieg ließ ihnen keine
Zeit.

Explosionen und Geschrei, da nahm er angstvoll ihre
Hand,
wenig später, alles vorbei, er sah nur noch
wie sie entschwand.

Chorus

Als er sie dann wieder sah, brach sich die Liebe wortreich
Bahn.
Beide waren sich so nah, doch Kinder noch, nicht
Frau nicht Mann.

Chorus

Sie wollten sich erstmals einen, es wurde aber nichts
mehr daraus.
Todesvögel warfen ihre Last und eine Bombe,
sie traf das Haus.

Chorus

TAGE

Egal wohin ich geh,
ich kotze nur noch rum,
wenn ich euch alle seh,
dreht sich mein Magen um,
das Leben sowieso
ist mir beinah egal,
und niemand schert sich drum,

wenn ich zur Hölle fahr.

Ref: Leben bis zum bittren Ende,
erst der Tod bringt eine Wende.

Ich bin verliebt in dich,
hab ich so oft erzählt,
doch leider innerlich,
hat das Gefühl gefehlt.

Das ganze Glücklichsein,
ist doch nur Selbstbetrug,
es höhlt uns langsam aus,
davon hab ich genug.

Ref.: ...

Wen kümmert schon die Welt,

wer kümmert sich um mich?
Ich sitz im Dauerdreck
und Mitleid gibt es nicht,
wenn du das anders siehst,
ist mir das so egal,
ein Jeder trägt sein Kreuz,
das ist doch ganz normal.

Ref.: ...

Der Himmel über uns
soll voller Sterne stehn,
wir leben hier und jetzt,
doch selten angenehm.
Der ganze Weltenraum
kann mir gestohlen sein,
samt jeder Religion,

bin gottlos und allein.

Ref.: ...

HOFFEN UND HARREN…

Kaum war die Kindheit verloren,
fing es gleich an, der Trouble begann.
Er wurde als Verlierer geboren,
jedoch das Blatt mal zu wenden,

ja, er glaubte daran.
Zog in die endlose Ferne,
von der Weite der Welt,
da erhoffte er viel,
sehnsuchtgetriebenes Wesen
fand Erfüllung nicht hier
und auch nirgends ein Ziel.

Ref.: Alles wird gut hat er gehofft,

doch sein Leben lief nicht so.
Alles wird gut, sagte er oft
aber nein es war nicht so.

"Einmal bekomm ich die Change,
etwas zu tun, für Wohlstand und Ruhm.
Für Liebe und lockeres Leben
sind doch so viele bereit, eine Menge zu tun."

Immerfort währt dieser Glaube,
wenn man nur will, ja dann bekommt man es hin.
Niemand kann die Zuversicht rauben,
alle Sehnsucht allein hat die Erfüllung im Sinn.

Ref.: ...

Träumte von schöneren Tagen,

so viele Jahre lang,
der Glaube half imh alles zu ertragen,
im Angesicht des Untergangs.
Selbst kurz vor dem Ende
gab er die Hoffnung nicht auf,
verscharrt irgendwo in der Fremde,
sicher ging er fluchend drauf.

Ref.: ...

doch es wurde niemals so.

DEUTSCHLAND HALT`S MAUL

Deutschland halt's Maul,
nun hast du es geschafft,
vergrößert sich die Macht,
vergrößert sich dein blödes Wertgefühl.

Halt's Maul
und laß die Welt in Ruh,
ein fetter Sack bist du,
der immer wieder nach den Völkern greift.

Deutschland halt's Maul,
und laß die Fremden hier,

sie brachten Reichtum dir,
und nun auf einmal heißt es stören sie.
Halt's Maul
laß deinen Größenwahn,
fang nich schon wieder an,
zu träumen vom Besitz der Welt.

Deutschland halt's Maul,
und denke stets daran,
daß man auch scheitern kann,
wenn man sich überlegen fühlt.
Halt's Maul
und bleibe schon zu haus,

sonst ist's bald wieder aus
mit deiner blöden Großmachtträumerei

Ja wer das Geld hat, hat die Macht,
denkt sich das miese Bonzenschwein,
doch wenn es unter'm Auto kracht,
dann hilft es gar nichts reich zu sein.

Halt's Maul
die Terrorjagt fängt an,
Gesinnungsschnüffelei'n
der Staat trainiert schon seine Staatsgewalt.
Halt's Maul
und denke auch daran,
daß man sich wehren kann,

wenn es um's überleben geht.

DER RUFER IN DER WÜSTE SCHWEIGT

Oh diese tiefe Traurigkeit,
nun wird es bald gescheh´n
Die schwarzen Vögel hör ich schrei´n,

die Welt wird untergeh´n.
Der Rufer in der Wüste schweigt,
vergeblich war die Müh.
"Nun walte Schicksal", denkt er noch
bevor ich weiterzieh.
Der Rufer in der Wüste schweigt,
der Rufer in der Wüste schweigt,

der Rufer in der Wüste schweigt,
vergeblich war die Müh.
Der Zorn der Welt ist wild entflammt
in nie gekannter Wut.
Das Alte wurde überrannt
es zeugte Haß und Mut.

Das Zauberwort Erneuerung
es wurde in uns schal
das Alte wird nicht wieder jung,
es stirbt in stummer Qual.

Der Rufer in der Wüste...

LOOSER

Und du fandest dieses Leben war bisher totaler Scheiß.
Völlig sinnlos all dein Streben, so viel Arbeit, so viel Schweiß.
Viele schöne leere Worte, davon wurdest du nicht satt,
die Erträge deiner Arbeit nahmen andre an deiner statt.

Baby you´re a looser, baby you´re a man.

Baby you´re a looser, baby you´re a man.

Heute fährst du große Wagen an der Seite schöner
Frau´n,
doch die Angst aus alten Tagen drückt dich wie ein schwerer
Traum.
Niemals wieder ein Verlierer, niemals wieder ärmlich sein,

du gebrauchst die Ellenbogen bist erfolgreich und gemein.

Chorus

Und du sagst dir: "Traue keinem!", denn das kann gefährlich
sein.
Leute, die ganz harmlos scheinen werden über 
Nacht zum Schwein.
Heut sind dir die Worte heilig: "Freundschaft hört 
beim Gelde auf!"
Niemand kann dich wirklich leiden, doch das nimmst 
du gern in kauf.

Chorus

Treten und getreten werden war jeher der Welten Lauf,
aber deine Menschenwürde hast du lange schon verkauft.
Hoch soll leben die Karriere und Gott Mammon obendrein
und die innerliche Leere soll dein Dauerzustand sein.

Chorus

WIDERSTAND

Jeden Morgen immer wieder,
hoere ich die alten Lieder,
grosse Stimmen laengst vergangener Zeit.
Frage mich: "Wie soll das enden,
wird das Blatt sich einmal wenden,
leb ich nur noch in Vergangenheit?"

Aus vorbei, lange her,

aus, vorbei,
eure Tour die zieht nicht mehr.

Lichtermeer Kerzen in aengstlicher Hand,
zu meinen es waere damit dann genug,
perfekt gesteuerte Trauer im Land,
haltet die Kerzen fuer diesen Betrug

Aus, vorbei...

Immer aufs Neue versuch ich zu leben,
die sorglose Zeit ist vorbei.
Will mich im Alltag nicht kampflos ergeben,
die Gleichgueltgkeit macht nicht frei.

Glaub nicht an Morgen, ich will schon das Heute.
Friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.
Eure Tour die zieht nicht mehr.

Und das Geld, das Herz der Staedte

bringt uns immer mehr in Noete,
schachern, die Devise unsrer Zeit.
Der Betrug geht ueber alles,
ihr verfuehrt uns keines Falles.
Ruecken wir zusammen-kampfbereit!

Ref.:...

1933

Augen hinter Fensterglas, Schweigen liegt im Raum,
Münder bleiben offen steh´n, denn man glaubt es kaum.

Spannung knistert in der Luft, alle sind bereit.
Fäuste ballen sich um´s Glas, bis dann einer schreit:

"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"
"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Ramponierte Eleganz, oder blanke Not,
auch wer starke Nerven hat, der fängt an zu schrei´n:

"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Emigranten in Paris, Marseille und Prag und Wien,
im deutschen Reich war es Nacht, Mörder kamen an die Macht.
Tod und Terror überall, Leben in Gefahr,

ohne Heimat, ohne Geld, stört man auf der ganzen Welt.

Achtung! Achtung! Dies ist eine Razzia!
Verhalten sie sich ganz ruhig! Jeder bleibt an seinem Platz!
Halten sie ihre Papiere bereit! Wenn sich jemand der Kontrolle
zu entziehen versucht wird geschossen, wird geschossen,
wird geschossen, wird geschossen.

Chorus

DA WO MAN SINGT

Wasserwerfer durchfahren die Straßen,
es ist Razzia im Chaotenbezirk.
Bezahlte Killer machen Jagd auf dich,
doch einen Terroristen fängt man so leicht nicht.
Da wo man singt da laß dich ruhig nieder,

auf, nieder, auf, nieder, auf, nieder, auf nieder
Belagerungszustand in deiner Stadt,
es ist Großalerm im Krisengebiet,
bewaffnete Bullen sie sind hinter dir her,
aber sie kriegen dich niemals mehr.

Da wo man singt...

Du spürst noch den Knüppel in deinem Gesicht

und du sagtest so etwas passiert mir nie wieder.
Die knechte des Staates, sie sind hinter dir her,
daß waren schon viele, doch die leben nicht
mehr.

Da wo man singt...

DAS GEHT NIE VORBEI

Ödes Leben in den Städten,

jede Stadt voll Einsamkeit.
Bunt erstrahlen Neonlichter
über meiner schwarzen Angst.
Und mich jagen Mörderhunde,
denn sie sind auf Beutezug.
Jeden Abend neue Qualen,
jede Nacht, da fließt mein Blut.
Das geht nie vorbei,

das geht nie vorbei
und es wird mir einerlei

Sternenkind und Nordlandfahrer
bin ich in so mancher Nacht,
doch kein Traum war jemals Wahrheit,
wenn ich morgens früh erwacht.
Bin der weinende-Verfluchte,
der so voller Hoffnung war.

Was ich immer auch versuchte,
jedes Ding nur leidvoll war.

Das geht nie...

Bin der Wanderer im Tale,
der des Unglück´s Quelle trinkt,
die Seele voller Wundenmale,
dem im Leben nichts gelingt,

bin des Rudels grauer Wolf,
der einsam durch die Wälder streift,
dem die Stärke gar nichts half,
Haß im Herzen gärt und reift.

Das geht nie...

MEGAMASCHINE

Megamaschine
läuft volle Kraft,
sinnlos zu fragen,
wohin diese Reise geht.

Nur Visionen und kein Plan
es einmal anders zu probiern.

Sklavisches Dasein,
Maschinenmacht,
ein neuer Fetisch,
der tötet und Sinn bewegt.

Es drängt die Zeit,
der Abgrund naht,
Megamaschine

läuft rasender mit jedem Tag.

Ref.: 2x

Wohlstandsverführt
schon viel zu lang,
gut funktioniert,
und konsumiert,
Produkt der

Ignoranz
und nichts wird
werden wie es war.
Wer nimmt sich raus?
Wer ist dabei?
Wer widersteht?
Wer macht sich frei?

Megamaschinenzeit

läuft gegen die Natürlichkeit.
Systemkonform
voll integriert-
Mutantensaat,
die pervertiert,
die Drachensaat gedeiht,
in uns da lauert die Gefahr.
Wer stoppt die Macht?

Wer bremst das Geld,
rettet Leben,
rettet die Welt?

Sturz ins Chaos
die letzte Chance?
Das ist das Ende
der Gier, die den Geist verklebt.

Ref.: 2x

STRAHLENDE ZUKUNFT

Strahlend wird die Zukunft sein hat man uns erzählt.
Ja, ich weiß ich war noch klein, Jahre wenig auf der Welt.
Strahlend wird die Zukunft sein, höre ich noch heut,
geh´n wir am Atommüll ein, oder wie ist das gemeint?

Strahlend soll die Zukunft sein, gut wir werden seh´n,
ob wir wie ein Strahlemann lächelnd untergeh´n.
Wer noch einem Gott vertraut singe sein Gebet,
es könnte bald das Letzte sein, wenn´s so weiter geht.
 

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit.

Wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?
Morgen soll es besser sein, fraglich bleibt nur wie,
wer holt schon die Zukunft ein, man erreicht sie nie.

Glück und Ruh alle Zeit, Arbeit und Sicherheit,
Sicherheit, Glück und Ruh woran zweifelst du?

Ich werd das Gefühl nicht los, daß man uns bescheißt.

Explodieren könnte ich vor Wut, die mich zereist.
Morgen, morgen nur nicht ehut ich hab genug davon,
wenn wir nur malochen soll´n, dann woll´n wir auch
den Lohn.

Chorus

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit,
wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?

GNADENLOS

Immer im Leben wurde mir nur genommen,
niemals bekam ich einmal etwas zurück,
aber das soll niemanden länger bekommen,
nun ist es genug. Ab heute schlag ich zurück.

Im Leben, im Leben, da wird nichts vergeben,

für all unsre Qualen wird niemand bezahlen.

Keiner, nicht einer soll dem Zorne entkommen,
keiner von denen, die gemein zu mir war´n.
Ihr schleichendes Gift hat mich gefangengenommen,
es tötet allmählich, denn es wirkt mit
den Jahren.

Im Leben...

Es gibt einen Punkt, du wirst ihn sicher nicht kennen,
versuche es nie an ihn heranzugeh´n.
Du könntest dir leicht die zarten Finger verbrennen,
denn machst du mich wild ist es um dich gescheh´n.

Im Leben...

EIN LIED…

Ein Lied geht um die Welt,
ein Lied, daß euch gefällt.
Die Melodie erreicht die Sterne,
jeder von uns hört sie so gerne.

Von Liebe singt das Lied,
von Treue singt das Lied.

Und es wird nie verklingen,
man wird es ewig singen,
fliegt auch die Zeit -
das Lied bleibt ewigkeit...
  •  

1993 - Schwarze Boten

Eugen Balanskat (voc),
Mathias Kahle (bg, voc),
Lars Rudel (git, voc),
Jan Fretwurst (git, voc),
Günther Spalda (drums)
Texte: Eugen Balanskat
Verlag: Wintrup Musikverlag


(C),& 1991 Rough Trade Rec. Gmbh (P) Our Choice

  • Ein Lied…
  • Widerstand
  • Ohnmacht
  • Vom Winde Verweht
  • What can I do 2
  • Schwarze Boten
  • Hoffen & Harren…
  • Tage
  • R.M.R (Rainer Maria Rilke)
  • Camille Claudel
  • Schwere Zeiten
  • Megamaschine
Lineup:

Eugen Balanskat (voc),
Mathias Kahle (bg; voc),
Lars Rudel (git; voc),
Jan Fretwurst (git; voc),
Ulli Kusch (dr)

Texte: Eugen Balanskat außer "Ein Lied..." Ernst Neubach, Titel
9 Rainer Maria Rilke
Verlag: Wintrup Musikverlag

(C) & (P) 1993 Our Choice, a division of Rough Trade Rec. Gmbh

 


EIN LIED…

 
Ein Lied geht um die Welt,
ein Lied, daß euch gefällt.
Die Melodie erreicht die Sterne,
jeder von uns hört sie so gerne.

Von Liebe singt das Lied,
von Treue singt das Lied.

Und es wird nie verklingen,
man wird es ewig singen,
fliegt auch die Zeit -
das Lied bleibt ewigkeit.

Wer hat noch nie vom Glück geträumt
wenn der Winter abschied nahm?
Wer hat noch nie verliebt geträumt
immer wenn der Frühling kam?

Denn in uns allen ruft die Sehnsucht
nach dem einen, von dem wir meinen das
wär das Glück, die große Liebe.


Ref.: Ein Lied...

WIDERSTAND

Jeden Morgen immer wieder,
hoere ich die alten Lieder,
grosse Stimmen laengst vergangener Zeit.
Frage mich: "Wie soll das enden,
wird das Blatt sich einmal wenden,
leb ich nur noch in Vergangenheit?"

Aus vorbei, lange her,
aus, vorbei,
eure Tour die zieht nicht mehr.

Lichtermeer Kerzen in aengstlicher Hand,
zu meinen es waere damit dann genug,
perfekt gesteuerte Trauer im Land,
haltet die Kerzen fuer diesen Betrug


Aus, vorbei...

Immer aufs Neue versuch ich zu leben,
die sorglose Zeit ist vorbei.
Will mich im Alltag nicht kampflos ergeben,
die Gleichgueltgkeit macht nicht frei.

Glaub nicht an Morgen, ich will schon das Heute.
Friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.
Eure Tour die zieht nicht mehr.

Und das Geld, das Herz der Staedte
bringt uns immer mehr in Noete,
schachern, die Devise unsrer Zeit.
Der Betrug geht ueber alles,
ihr verfuehrt uns keines Falles.
Ruecken wir zusammen-kampfbereit!

Ref.:...
 

OHNMACHT

Tage, Wochen, lange Jahre
ständig lächelndes Gesicht,
hör auf, was solls
der Maske glaub ich nicht.
Immerzu spielst du den Macher,
lächerlich mitanzusehen,
egal, was solls,
die Show wird weitergehn.

Ref: Wirf ab, in deiner Ohnmacht
diese Verlogenheit!

Wirf ab, in deiner Ohnmacht
den ganzen Dreck der Zeit!

Selbstdarstellung ist fast alles
wer betrügt gewinnt vielleicht,
na und, und dann
ist doch lange nicht viel erreicht.
Außen nett und innen faul,
diese Bome tickt auf Zeit,
du glaubst das bringt
die Überlegenheit.

Ref: ...

Wo hört es auf und wo fing es mal an?
das war am Anfang nicht zu übersehn,

man glaubt man lebt und stirbt langsam daran,
von seinem eigenen Weg abzugehn.

Stanz ein Lächeln ins Gesicht,
du bleibst nur ein falscher, Wicht
was solls, na klar,
das ist zu überstehn.
Pfeif auf euch ihr könnt mich alle
mondscheinmäßig allemal,
na klar, na klar ihr seid so schön banal.

Ref: ...

Zwischentext

Ref: ...

 

VOM WINDE VERWEHT

Stürzt auch der Himmel ein,
was sollte mich das plagen.
Bin sowieso allein,
schon viel zu lange Zeit,
das ganze Alltagsgrau
hat dann ein jähes Ende,
kaum jemand fällt mir ein,
um den ich´s schade fände.


Ref: Sind wir todgeweiht, am Ende des Wegs?
All unsre Hoffnung vom Winde verweht.

Der geile Technikwahn
treibt uns dem Ziel entgegen,
wir nehmen lachend teil,
ja, uns gefällt das Spiel.
Wir wollen immer mehr,
im Todeskampf verwegen,
am Ende wissen wir,
es war das falsche Ziel.

Ref: ...

Ach dieser Paarungsdrang mit vielen kleinen Kindern,
hört denn das niemals auf,
sind wir den alle blind?
Den Abgang dieser Welt

wird keiner mehr verhindern,
wir warten nur darauf,
daß sie in Stücke springt.

Ref: ...
 

WHAT CAN I DO 2

Gibt es Leben ohne Zahl,
starb gewiß schon viele Male?
War das immer nur ein Traum,

Worte fassen das wohl kaum!?
Die Welt ist nicht wie sie erscheint,
wir, nur als Versuch gemeint!?
Körper schließen Seelen ein!?
Geist will ungebunden sein!?

Über den Wolken, dem Himmel dem weiten,
in endlosen Fernen, da leuchtet ein Stern.

Es fällt uns viel zu selten ein,
besser als trivial zu sein.
Wo kam ich her, wo geh ich hin?
Was ist der wahre Lebenssinn?
Scheinbar endlos rinnt die Zeit,
Zeit
glaub daran und bin bereit

zu warten,
seh ich die Sonne in der Nacht,
Nacht
ist der Anfang schon gemacht,
der Anfang!?

Ref: Frag mich immer wieder,
what can I do?

Über den Wolken, dem Himmel dem Weiten,
in endlosen Fernen erleuchtet ein Stern die Seelen.

Ref: ...
 

SCHWARZE BOTEN

Verinnerlicht ist das Gefühl

der Ohnmacht, wo man leben will.
So ausgegrenzt auf Lebenszeit
kocht leicht die Wut aus Bitterkeit.
Abgeschoben an den Rand,
im sogenannten Heimatland,
vergeht im Frust die Toleranz.
Ein andres Spiel beginnt!

Ref.: Es ist soweit, ich fühle den Sturm,
schwarze Boten einer anderen Zeit,
junges Leben vom Alten bedrängt,
wird tabulos und zu allem bereit,
rituelle und brutale
schwarze Boten einer anderen Zeit.

Keine Lobby, hoffnungslos
bespitzelt vom Politkoloß

in solcher Überlebensnot,
wird Gewalt der neue Gott.
Denken nur noch im Extrem,
behaupten oder untergehn,
kniend leben angepaßt-
aufrecht und gehaßt.

Horror ist fast jeder Tag,
es sitzt die Angst fest im Genick,
die Lüge vom "Schlaraffenland",
auch nur ein Taschenspielertrick.
Dem Größenwahn im Rausch der Macht
und ignoranten Herdenvieh,

wird Feuer unterm Arsch gemacht,
ein Schock der Angst wie nie.

Ref.: ...
 

HOFFEN UND HARREN…

Kaum war die Kindheit verloren,
fing es gleich an, der Trouble begann.
Er wurde als Verlierer geboren,
jedoch das Blatt mal zu wenden,
ja, er glaubte daran.
Zog in die endlose Ferne,
von der Weite der Welt,
da erhoffte er viel,
sehnsuchtgetriebenes Wesen

fand Erfüllung nicht hier
und auch nirgends ein Ziel.

Ref.: Alles wird gut hat er gehofft,
doch sein Leben lief nicht so.
Alles wird gut, sagte er oft
aber nein es war nicht so.

"Einmal bekomm ich die Change,
etwas zu tun, für Wohlstand und Ruhm.
Für Liebe und lockeres Leben
sind doch so viele bereit, eine Menge zu tun."
Immerfort währt dieser Glaube,
wenn man nur will, ja dann bekommt man es hin.
Niemand kann die Zuversicht rauben,

alle Sehnsucht allein hat die Erfüllung im Sinn.

Ref.: ...

Träumte von schöneren Tagen,
so viele Jahre lang,
der Glaube half imh alles zu ertragen,
im Angesicht des Untergangs.
Selbst kurz vor dem Ende
gab er die Hoffnung nicht auf,
verscharrt irgendwo in der Fremde,
sicher ging er fluchend drauf.

Ref.: ...

doch es wurde niemals so.
 

TAGE

Egal wohin ich geh,
ich kotze nur noch rum,
wenn ich euch alle seh,
dreht sich mein Magen um,
das Leben sowieso
ist mir beinah egal,
und niemand schert sich drum,
wenn ich zur Hölle fahr.

Ref: Leben bis zum bittren Ende,
erst der Tod bringt eine Wende.

Ich bin verliebt in dich,
hab ich so oft erzählt,

doch leider innerlich,
hat das Gefühl gefehlt.
Das ganze Glücklichsein,
ist doch nur Selbstbetrug,
es höhlt uns langsam aus,
davon hab ich genug.

Ref.: ...

Wen kümmert schon die Welt,
wer kümmert sich um mich?
Ich sitz im Dauerdreck
und Mitleid gibt es nicht,
wenn du das anders siehst,

ist mir das so egal,
ein Jeder trägt sein Kreuz,
das ist doch ganz normal.

Ref.: ...

Der Himmel über uns
soll voller Sterne stehn,
wir leben hier und jetzt,
doch selten angenehm.
Der ganze Weltenraum
kann mir gestohlen sein,
samt jeder Religion,
bin gottlos und allein.

Ref.: ...

R.M.R.

Fürchte mich so sehr,
vor der Menschen Wort.
Sprechen alles deutlich aus,
jener Hund und jenes Haus.

Hier ist der Beginn,
und das Ende das ist dort.
Bannt mich auch ihr sinn,

dieses Spielen mit dem Spot.

Alles wissen sie,
was da wird und was mal wahr.
Nichts mehr wunderbar,
grenzen gerade so an Gott.

Warne bleib doch fern,
Dinge singen hör ich gern.

Was ihr anrührt wird gleich Stumm,
ihr bringt alle Dinge um.

CAMILLE CLAUDE

Sie war schön und jung an Jahren,
er war ein reifer Mann,
und sein Ruhm ging über Grenzen,
oh, sie betete ihn an,
aber nicht von langer Dauer,
bald kam es zum Streit,

waren sie erst eng verbunden,
wurde er ihr ärgster Feind.

Ref.: Hej, Rodin kannst du mich hörn?
Ja, ich glaube fest daran,
du hast Schuld an ihrem Leid,
das nach eurem Bruch begann.
Groß und wahr erscheint dein Werk,
doch als Mensch warst du wohl klein,
Ruhmessucht und Eitelkeit
ließen dich nicht menschlich sein.

Sie gab alles,
Kunst und Liebe,

ihr Vertrauen obendrein,
gegen alle
Konventionen
rückhalt- und tabulos sein.
Seine ausgebrannte Leere
fand Ideen und Kraft bei ihr,
heute preist man seinen Namen,
doch bezahlt hat sie dafür.

Ref.: ...

SCHWERE ZEITEN

Leckt uns doch alle,
gehn unsern Weg allein,
hilft auch nicht einer,

wird werden härter sein.
Fast immer niemand da,
nicht Männer, keine Fraun,
bleibt uns vom Leibe,
bittet nicht um Vertrauen.

Das schwere Leben
wird doch zu ändern sein,
sehn keine Chance,
das ist nicht zu verzeihn,
den Schönen, Reichen,
vom Elend unberührt,
Vergeltung ist gewiß,

daß euch die Seele friert.

Geht es auch dreckig,
stellt sich die Frage Schuld.
Das Schaf im Leben
benötigt viel Geduld.
Das wird geändert,
zum wahren menschlich sein,
Verhinderungsversuch,
den könntest du bereun.

Ref.: Schwere Zeiten kommen und gehn,
glaub daran sie zu überstehn,

in der Dunkelheit ist noch Licht,
unsren Willen tötet ihr nicht.

Wiederholung Strophe 1

Leckt uns doch alle,
wer könnte den verstehn?
Folgen dem eigenen Stern,
nie wird er unergehn.
Das Maß der Dinge,
es kann nicht irdisch sein,
und erst am Ziele,
gibt es vielleicht verzeihn.

Ref.: ...
 

MEGAMASCHINE

Megamaschine
läuft volle Kraft,
sinnlos zu fragen,
wohin diese Reise geht.

Nur Visionen und kein Plan
es einmal anders zu probiern.

Sklavisches Dasein,
Maschinenmacht,
ein neuer Fetisch,
der tötet und Sinn bewegt.

Es drängt die Zeit,

der Abgrund naht,
Megamaschine
läuft rasender mit jedem Tag.

Ref.: 2x

Wohlstandsverführt
schon viel zu lang,
gut funktioniert,
und konsumiert,
Produkt der
Ignoranz
und nichts wird
werden wie es war.
Wer nimmt sich raus?
Wer ist dabei?
Wer widersteht?

Wer macht sich frei?

Megamaschinenzeit
läuft gegen die Natürlichkeit.
Systemkonform
voll integriert-
Mutantensaat,
die pervertiert,
die Drachensaat gedeiht,
in uns da lauert die Gefahr.
Wer stoppt die Macht?
Wer bremst das Geld,
rettet Leben,
rettet die Welt?

Sturz ins Chaos
die letzte Chance?

Das ist das Ende
der Gier, die den Geist verklebt.

Ref.: 2x
  •  

1991 - Sauerei

Eugen Balanskat (voc),
Mathias Kahle (bg, voc),
Lars Rudel (git, voc),
Jan Fretwurst (git, voc),
Ulli Kusch (drums)
Texte: Eugen Balanskat außer „Ein Lied…“ Ernst Neubach, Titel 9 Rainer Maria Rilke
Verlag: Wintrup Musikverlag


(C),& (P) 1993 Our Choice, a division of Rough Trade Rec. Gmbh

  • Deutschland halt’s Maul
  • Komm tanzen
  • Hinter den Maueren der Stadt
  • Da wo man singt
  • I cry
  • Vorbei
  • Der Rufer in der Wüste schweigt
  • Sauerei
  • Das geht nie vorbei
  • Einsamkeit
  • Gnadenlos
  • Glory days
  • Kreislauf der Gewalt
  • Bei dir
  • Straßenkampf
Lineup:

Eugen Balanskat (voc),
Mathias Kahle (bg; voc),
Lars Rudel (git; voc),
Jan Fretwurst (git; voc),
Günther Spalda (dr)

Texte: Eugen Balanskat
Verlag: Wintrup Musikverlag

(C) 1991 Rough Trade Rec. Gmbh (P) Our Choice

DEUTSCHLAND HALT`S MAUL

Deutschland halt's Maul,
nun hast du es geschafft,
vergrößert sich die Macht,
vergrößert sich dein blödes Wertgefühl.
Halt's Maul
und laß die Welt in Ruh,
ein fetter Sack bist du,

der immer wieder nach den Völkern greift.

Deutschland halt's Maul,
und laß die Fremden hier,
sie brachten Reichtum dir,
und nun auf einmal heißt es stören sie.
Halt's Maul
laß deinen Größenwahn,
fang nich schon wieder an,
zu träumen vom Besitz der Welt.


Deutschland halt's Maul,
und denke stets daran,
daß man auch scheitern kann,
wenn man sich überlegen fühlt.
Halt's Maul
und bleibe schon zu haus,
sonst ist's bald wieder aus
mit deiner blöden Großmachtträumerei

Ja wer das Geld hat, hat die Macht,
denkt sich das fette Bonzenschwein,

doch wenn es unter'm Auto kracht,
dann hilft es gar nichts reich zu sein.

Halt's Maul
die Terrorjagt fängt an,
Gesinnungsschnüffelei'n
der Staat trainiert schon seine Staatsgewalt.
Halt's Maul
und denke auch daran,
daß man sich wehren kann,
wenn es um's überleben geht.

KOMM TANZEN

Sagt ein Kerl dir dreist in´s Ohr:

"Reiß der Welt den Arsch hoch, nimm es mit Humor.
Was nicht sein darf, wird auch nicht sein."
und du glaubst ihm nicht, jedoch es kann ja sein.
Die Welt ist "heil", die Welt ist schön,
wir krepieren und kaum einer will es seh´n.
Wir spielen auf zum letzten Tanz,
und wir ingorieren eure Arroganz.

Ref: Komm tanzen jeden Morgen bis
zum Sonnenuntergang, wir lachen laut,
so lang die Welt sich dreht,
das Ende rückt an jedem Abend etwas
näher ran, bis uns der Arsch dann doch auf Grundeis geht.


Uns regiert das Kapital,
früher war´s rot-brauner Dreck i´st scheißegal.
Und was kann denn schon gescheh´n?
Schwärzer als ich sehe kann kein Mensch mehr seh´n.
Das "Herrenvolk" ist neu "erwacht",
wieder giert es nach der absoluten Macht.

Die Welt ist "heil", die Welt ist schön,
was nicht sein darf wird immer wieder mal gescheh´n.


Ref:...

Das Leben ist nur selten schön,
hab nur Geduld du wirst mich irgendwann versteh´n.
Täglich stirbt die Menschlichkeit,
zum Gefühle zeigen bleibt nicht mehr viel Zeit,
denn neu ersteht der Größenwahn,
der dritte Weltkrieg find gleich nach dem zweiten an.
Komm mit mir, ich bin bereit,
und wir tanzen lachend in die Dunkelheit.

Ref:...

HINTER DEN MAUERN DER STADT

Hinter den Mauern der Stadt,

da sollte ein Paradies sein,
hinter den Mauern der Stadt,
da brach nur die Kälte herein.

In ihr da warst du zu haus,
nie wieder wird es so sein.
Zieh in die Welt hinaus,
dein Schicksal es holt dich stets ein.

Geh durch die Zeit,
ewiger Wanderer du,
nirgends ein Ort,
nie wieder findest du Ruh.
Hinter den Mauern der Stadt,
da sollte ein Paradies sein,
aber hinter den Mauern der Stadt,
da brach nur die Kälte herein.


Schwer war die Zeit in der Stadt,
schwieriger wird es nun sein,
wer keine Heimat mehr hat,
der wird ein Elender sein.

Nichts blieb vertraut
und dein Vertrauen verschwand,
nun rette deine Haut,
bewahre Gefühl und Verstand.

Ref: Hinter...

Geh durch die Zeit,
Wanderer mußt du nun sein,
hinter den Mauern der Stadt
da brach nur die Kälte herein.

Nie wieder findest du Ruh,

nirgends ist für dich ein Ort,
nie wieder wirst du vertraun,
bleib sag ich und du gehst fort.

Ref: Hinter den Mauern...

DA WO MAN SINGT

Wasserwerfer durchfahren die Straßen,
es ist Razzia im Chaotenbezirk.
Bezahlte Killer machen Jagd auf dich,
doch einen Terroristen fängt man so leicht nicht.
Da wo man singt da laß dich ruhig nieder,
auf, nieder, auf, nieder, auf, nieder, auf nieder
Belagerungszustand in deiner Stadt,

es ist Großalerm im Krisengebiet,
bewaffnete Bullen sie sind hinter dir her,
aber sie kriegen dich niemals mehr.

Da wo man singt...

Du spürst noch den Knüppel in deinem Gesicht
und du sagtest so etwas passiert mir nie wieder.
Die knechte des Staates, sie sind hinter dir her,
daß waren schon viele, doch die leben nicht mehr.

Da wo man singt...

I CRY

Deine Lage alle Tage, die sieht sehr
gefährlich aus. Keine Frage, alle Tage

ist die Welt ein Irrenhaus.

Du hast immer gesagt: "Das pack ich schon.",
aber dein Spielchen kam heraus.
Sie suchen nach dir, in der ganzen Stadt,
und wenn sie dich finden, ist es aus.
In deiner Lage seh´n die Tage alle sehr
gefährlich aus. Keine Frage alle Tage ist
die Welt ein Irrenhaus.
I cry

Im Schatten zu leben, das war nicht dein Ding,
aus dem Elend da wolltest du heraus.
Doch als sich der Bulle deine Kugel find,
da war dir schon klar, bald ist es aus.

In deiner Lage...

Und wenn du auch fliehst durch die ganze Welt,

niemals wirst du sicher sein.
Für immer gejagt, für so ein bisschen Geld,
niemals wird man dir verzeih´n.

Deine Lage...

VORBEI

Sieh nur die Wolken ziehen schwer übers Land,
Dunkelheit bricht nun herein.
Nimm deine Tage endlich selbst in die Hand,
es werde nicht viele mehr sein.
Vergebliches Warten auf ein neues Morgenrot,
finster wird die Ewigkeit sein.
Du glaubst an das Leben, dabei sind wir lange tot,
wir gehen in die Weltseele ein.

Denn bald ist alles vorbei.
Ja bald ist alles vorbei.
Wir sehen dem Verfall jeden Tag in´s Gesicht
und kaum einem fällt etwas auf.
Wir wollen das ändern, aber schaffen es nicht,
und viele, die pfeifen darauf.
Eine Todesjagt in die Unendlichkeit,
wir werden bald am Ziele sein.
Zerfallen zu Staub alles was einmal war
und das soll es dann gewesen sein?
Nein!!!

Denn bald ist alles vorbei.
Ja bald ist alles vorbei.

Die öffentliche Trauer sie ist nur Verlogenheit,

denn Schuld am Ende will keiner sein.
Dabei scheffeln sie Kohle, Politik und Industrie,
schlagt die Paläste kurz und klein.
Sieh nur die Wolken ziehen schwer über´s Land,
Dunkelheit bricht bald herein.
Nehmen wir die Macht endlich selbst in die Hand,
sonst werden wir verloren sein.

DER RUFER IN DER WÜSTE

SCHWEIGT

Oh diese tiefe Traurigkeit,
nun wird es bald gescheh´n
Die schwarzen Vögel hör ich schrei´n,

die Welt wird untergeh´n.
Der Rufer in der Wüste schweigt,
vergeblich war die Müh.
"Nun walte Schicksal", denkt er noch
bevor ich weiterzieh.
Der Rufer in der Wüste schweigt,
der Rufer in der Wüste schweigt,
der Rufer in der Wüste schweigt,
vergeblich war die Müh.
Der Zorn der Welt ist wild entflammt

in nie gekannter Wut.
Das Alte wurde überrannt
es zeugte Haß und Mut.

Das Zauberwort Erneuerung
es wurde in uns schal
das Alte wird nicht wieder jung,
es stirbt in stummer Qual.

Der Rufer in der Wüste...

SAUEREI

Ich häng in Berlin, hab wie immer kein Geld,
und die fetten Bonzen fliegen ab nach Hawai.
Ich seh aus dem Fenster und am Himmel hoch oben,

da düsen die Flieger pausenlos vorbei.
Die Mauer aus Stein ist schon lange gefallen,
doch die Mauer aus Geld hält mich noch immer zu haus.
Ich hab keinen Job und die Freundin verloren,
ich steck in der Scheiße und halt das nicht aus.

Ref: Sauerei...

Ich will ja nur leben und am Leben auch lassen,,
aber wie das so läuft find ich gar nicht o.k.
Ich hab ne Kanone, laufe sauer durch die Straßen,
und macht mich einer an, ist sein Leben passe.
Ich seh eine Wand voll mit Terrorparolen,
und irgendwie fühle ich mich zu haus.

Ich hab meinen Frust und die andern die Kohle,
und läuft das so weiter, dann raste ich aus.

Ref: Sauerei...

Die Lichter der Nacht locken mich durch die Straßen,
ich fühl mich beschissen und suche ein Weib.
Nur Leute zu sehen, die zu leben vergaßen
und werbend präsentiert mir eine Nutte ihren Leib.
Ich seh eine Wand voll mit Terrorparolen,
und irgendwie fühle ich mich zuhaus.
Ich hab meinen Frust und die andern die Kohlen,
und läuft das so weiter, dann raste ich aus.


Ref:..

DAS GEHT NIE VORBEI

Ödes Leben in den Städten,
jede Stadt voll Einsamkeit.
Bunt erstrahlen Neonlichter
über meiner schwarzen Angst.
Und mich jagen Mörderhunde,
denn sie sind auf Beutezug.
Jeden Abend neue Qualen,
jede Nacht, da fließt mein Blut.
Das geht nie vorbei,
das geht nie vorbei
und es wird mir einerlei

Sternenkind und Nordlandfahrer

bin ich in so mancher Nacht,
doch kein Traum war jemals Wahrheit,
wenn ich morgens früh erwacht.
Bin der weinende-Verfluchte,
der so voller Hoffnung war.
Was ich immer auch versuchte,
jedes Ding nur leidvoll war.

Das geht nie...

Bin der Wanderer im Tale,
der des Unglück´s Quelle trinkt,
die Seele voller Wundenmale,
dem im Leben nichts gelingt,
bin des Rudels grauer Wolf,
der einsam durch die Wälder streift,

dem die Stärke gar nichts half,
Haß im Herzen gärt und reift.

Das geht nie...

EINSAMKEIT

Jede Nacht läuft das selbe Spiel,
ich suche nach Liebe, aber saufe nur viel,
und keine Frau geht lächelnd auf mich ein.
Ich laber alle voll, über Gott und die Welt,
aber keine ist dabei, der das irgendwie gefällt,

und ich bleibe auch heut, wie jede Nacht allein.

Einsamkeit, Einsamkeit!!

Ich starre in den Nebel-Zigarettendunst
und ich frage mich worin besteht denn
eigentlich die Kunst, sympatisch für die Anderen zu sein?
Du bist eine Frau und ich bin ein Mann,
der kleine Unterschied, es liegt mir
heute viel daran, warum soll es gleich
die große Liebe sein?
Einsamkeit, Einsamkeit!!

Ich erwarte jeden Morgen neu denWeltuntergang
und so lebe ich schon ungezählte Jahre lang,
und mich treibt die Angst zu totalen Offenheit.
Aber keine Frau will meine große Eile versteh´n,

alle denken irgendwie wird´s immer weitergeh´n,
und sie verlangen immer wenn du mich willst,
dann laß mir etwas Zeit. Die hab ich nicht.

Einsamkeit, Einsamkeit!!

GNADENLOS

Immer im Leben wurde mir nur genommen,
niemals bekam ich einmal etwas zurück,
aber das soll niemanden länger bekommen,
nun ist es genug. Ab heute schlag ich zurück.

Im Leben, im Leben, da wird nichts vergeben,

für all meine Qualen wird jemand bezahlen.

Keiner, nicht einer soll dem Zorne entkommen,
keiner von denen, die gemein zu mir war´n.
Ihr schleichendes Gift hat mich gefangengenommen,
es tötet allmählich, denn es wirkt mit den Jahren.

Im Leben...

Es gibt einen Punkt, du wirst ihn sicher nicht kennen,
versuche es nie an ihn heranzugeh´n.
Du könntest dir leicht die zarten Finger verbrennen,
denn machst du mich wild ist es um dich gescheh´n.


Im Leben...

GLORY DAYS

Jeden Tag,
jeden Tag
regiert der Tod,
der Tod,
Not und Elend
überall,
Hungersnot,
Hungersnot,
der dritten Welt,
weit weg,
ist uns doch
schon fast egal,
und trotzdem,
We hope for glory days,
wir sind nicht mehr zu retten,

we hope for glory days.
Der Erdenball dreht sich um´s Geld.
We hope for glory days,
die Katastrophenketten
verkünden das Ende der Welt.
Politik,
ein mieser Job,
und Kapital,
scheiss Geld,
knechten uns
mit ihrer Macht.
Jeden Tag,
hemmungslos,
zerstören sie

das Leben,
die Natur
wird abgeschafft.
und trotzdem,

Ref: Wie hope for...

Wissenschaft,
Erfindergeist
und Forscherdrang,
für wen noch?
sind der Schöpfung
auf der Spur.
Jeder Mensch
Chemieprodukt,
wird ein Mutant,
niemals

zählt der Forscherwille nur.

und trotzdem...

Ref:...

KREISLAUF DER GEWALT

Zeig mir keine neuen Sterne,
sage nichts mehr von Moral,
es geht nur um´s überleben,
wir sind die Tiere, ohne Wahl.
Wir sind im Kreislauf der Gewalt,
zu lieben wäre schon.
Wir sind im Kreislauf der Gewalt.

Schreie hör ich auf den Straßen,

Schüsse hallen durch die Nacht,
nervendes Sirenenheulen,
das nur der Lebenskampf.

Wir sind im Kreislauf...

Jeder stirbt für sich alleine,
denn die rauhe Wirklichkeit
läßt uns nicht lang überlegen,
selten ist Gemeinsamkeit.

Wir sind im Kreislauf...

BEI DIR

Im Guten, im Bösen,
in finsteren Zeiten,

ich werd bei dir sein.
Im Leben, im Tode
will ich dich begleiten,
ich werd bei dir sein.

Begehst du auch Fehler,
ich will sie gern teilen,
ich werd bei dir sein.
Und wirst du zum Täter,
den alle nur meiden,
ich werd bei dir sein.

Wenn Männer dich jagen,
durch Länder und Meere,
ich werd bei dir sein.
Denn du bist mein Schicksal,

zu dem ich gehöre,
ich werd bei dir sein.

Und bist du in Nöten,
so will ich sie lindern,
ich werd bei dir sein.
Kommst du an dein Ende,
ich werd es verhindern,
ich werd bei dir sein.
Und wirst du zum Scheusal,
das alle nur hassen, na und
ich werd bei dir sein.
Ich halte stets zu dir,
will nie von dir lassen,
ich werd bei dir sein.

Im Guten, im Bösen,

ich werd bei dir sein.
In finsteren Zeiten,
ich werd bei dir sein.
Für immer und ewig
will ich dich begleiten,
ich werd bei dir sein.

STRASSENKAMPF

Drückt der Staat uns an die Wand
und kein Ausweg ist in Sicht,
gibt es nichts mehr zu verlieren,
beugen werden wir uns nicht.
Militär und Polizei
helfen ihm da nicht heraus,
mit dem Rücken an der Wand

bricht der Haß dann aus.

Straßenkampf, Straßenkampf
alles auf die Barrikaden,
Straßenkampf, Straßenkampf
Steine fliegen durch die Luft,
Straßenkampf, Straßenkampf
wir sind voller Haß geladen

Straßenkampf, Straßenkampf
jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Unsre Herzen schlagen links,
lang, so lang das Leben reicht,
wehren wir der braunen Meute,
wenn auch viele Angst beschleicht.
Unsre Farben sind schwarz-rot,
unser Ziel ist Anarchie,
wir verachten die Gewalt,
und bekämpfen sie.

Straßenkampf, Straßenkampf
alles auf die Barrikaden,

Straßenkampf, Straßenkampf
Steine fliegen durch die Luft,
Straßenkampf, Straßenkampf
wir sind voller Haß geladen
Straßenkampf, Straßenkampf
jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
  •  
  •  

1990 - Harte-Zeiten

Eugen Balanskat (voc),
Marcel Hofer (drums, voc),
Andreas Welfle (bg, voc),
Christoph Buntrock (git, voc)
Texte: Eugen Balanskat except „ANDERS“ composed by Kupsch/Hofer
produced by Wolf-Dietrich Fruck, Emmy, Uli Alte-Tiemann, Udo Milde for Amiga and TRL


(C),& (P) 1990 TRL im Vertrieb durch Rough Trade

  • Deadmanstown
  • Allright my boys
  • Das goldene Kalb
  • Harte Zeiten
  • O.T.
  • Strahlende Zukunft
  • Anders
  • Dada in Berlin
  • Protest
  • JAJAJA
  • Looser
  • 1933
  • Schreie
  • Pierre und Luce*
  • Meine Zeit*
  • Besinnung*
  • What can I do

* Bonus Tracks, nicht auf dem Vinyl-Album enthalten Lineup: Eugen Balanskat (voc), Marcel Hofer (dr, voc), Andreas Welfle (bg, voc), Christoph Buntrock (git, voc) Texte: Eugen Balanskat except "ANDERS" composed by Kupsch/Hofer produced by Wolf-Dietrich Fruck, Emmy, Uli Alte-Tiemann, Udo Milde for Amiga and TRL (C), (P) 1990 TRL im Vertrieb durch Rough Trade Records

DEADMANSTOWN

Baby, Baby meine Sonne
leuchtet doch schon lang nicht mehr,
schwarz erstrahlt mein Stern am Himmel,
ausgebrannt und sinnenleer.

Lebensfreude hab ich keine,
Lebenslust, die kenn ich nicht,
meine Wege voller Steine,
doch zu Fall bringt mich das nicht.

Ich leb in deadmanstown

irgendwo am Arsch der Welt,
jeder Tag ein neuer Kampf,
der mich aufrecht hält

Schreie hallen durch die Nächte,
Zeichen unserer Seelenqual,
keiner kann das was er möchte,
aber ihr, ihr könnt uns mal.

Chorus

Keiner will Veränderungen
aus der Etabliertenschicht,
doch die hoffnunsvollen Jungen
streben auf zum Licht.


Chorus

Schwarz erstrahlen unsere Sterne,
purpurfarbenes Morgenrot
leuchtet schwach aus naher Ferne,
Leben heuchelnd, oder Tod

Chorus

ALLRIGHT MY BOYS

Als die Frauenwelt ihn garnicht mehr erregte,
hat er sich endlich einen Jungen zugelegt,
der ging an's Herz und war auch was für den Verstand,
die groáe Liebe glaubte er in seiner Hand

Allright, allright my boys
Allright, allright my boys


Und nicht ein gutes Wort bekam er von dir,
er lag auf Knien und haßtest ihn dafür,
irgendwann versiebte dann die Liebeslust,
jeder schob nur seinen sexuellen Frust

Chorus

Eine Liebe von Mann zu Mann
ist der Unwelt immer noch fremd.
Wo endet Freundschaft, wo fängt die Liebe an?
Sage keiner, daß er die Grenzen kennt.

Chorus

Konventionen werden zur Last,
wenn sie der Ehrlichkeit im Wege steh'n

zeig die Gefühle, die du für den Ander'n hast,
wenn auch die Spieáer die Köpfe dreh'n

Chorus

Zwei gehen durch den Park,
sie laufen Hand in Hand,
in Liebe zugetan,
ein Mann dem anderen Mann.

Chorus

Chorus

DAS GOLDENE KALB

Ich bin allein, wen juckt das schon

und suche die, die ich wohl niemals finden kann.
Ich weiß ich bin ein Hundesohn,
jedoch alleine sein woll´n weder Weib noch Mann.
Die schönen Frau´n geh´n stolz vorbei,
wenn sie die Lust in geilen Männerblicken seh´n
Ich laß sie zieh´n, ganz einerlei

die Weiber werd ich sowieso niemals versteh´n

Sehn mich nach dir, welch eine Qual
und saufe oft, damit ich das ertragen kann.
Aus Lebensgier leb ich banal,
ich leide täglich und bin selber schuld daran.
Ein wenig Sex ist ja ganz schön,
doch dafür werde ich niemals zum Hampelmann,
und bin ich geil, sag ich es laut,
weil ich das Süßholzraspeln weder will noch kann.

Es tanzt die Welt um´s goldene Kalb,
und auf dem Sockel steht ein Weib und lacht dazu.

Doch auch ein Kalb wird einmal groß
und übrig bleibt dann eine fette alte Kuh.
Will meinen Spaß, so soll es sein,
für Lebensernt ist mir das Leben viel zu kurz.
Von Schwermut werd ich mich befrei´n,
darauf ein Prosit und nen kräftig-lauten Furz

HARTE ZEITEN

Wir suchen keinen Meister und brauchen kein Idol
gehn einfach uns´rer Wege und fragen nicht wohin
Verstaubte Ebenbilder seh´n uns mahnend an,
wir lachen nur darüber völlig kalt.

Hart ist jede neue Zeit, ganz besonders heut,
eh man sich entscheiden kann, da hat man´s schon bereut.
Niemand weiß wohin es geht, denn keiner kennt den Weg,
Chaos alle Tage lang, so lang die Welt besteht.

Sage nie das kann ich nicht, bin ein Kind aus dieser Zeit.

Sich besinnen heißt die Pflicht, bist du schon bereit?

Jahreweise Lust und Qual, so paradox das klingt,
erhalten unsern Lebensmut, obwohl das Schiff schon sinkt.
Mancher spürt die Zeichen schon vom Weltenuntergang,
die Natur sie schlägt zurück, geduldig war sie lang.

Chorus

Eben stürzen Häuser ein, Inseln frißt die Wellenflut,
Killerbienen schwärmen aus, die Natur geriet in Wut.
Wer noch überleben will verliere keine Zeit,

Mut zur Tat für Jedermann, dann endet dieser Streit.
Fort mit allem Größenwahn, der uns das Ende bringt,
fange jeder bei sich an, damit es noch gelingt.

Chorus

O.T.

Ich glaub an keinen Gott, ich glaub nicht an das Geld,
ich weiss nur, das ich Einsam bin, und daß mir etwas fehlt.
Will keine Zigaretten nicht Kultur nicht Alkohol,

doch damit sagen alle Leute fuehlt man sich erst wohl.

Es kann ja sein, was weiss denn ich, 
mir ist schon alles ganz egal.
Es kann ja sein, was weiss denn ich, 
mir ist schon alles ganz egal.

Ich glaub nicht an heute, ich glaub nicht an dich,
Ich glaub nicht an die Zukunft und hab sie sicherlich.

Chorus

Ich will nicht in die Ferne, will nicht zu hause sein,
kaum einer kann mich leiden und oft leb ich allein.
Meistens bin ich schwierig, die Frauen meiden mich
und ob sich das noch aendert, ich glaube daran nicht

Chorus

Ich halte nichts vom Leben, ich halte nichts von mir,
die meisten Menschen nerven mich, was kann ich denn dafuer
So muss es sein, was weiss denn ich, 
mir ist schon alles ganz egal.
In mir ist soviel Leere, vielleicht erstick ich bald,
was anderen Leuten Freude macht, dass laesst mich alles kalt.
Ich leb nicht gern in Staedten, will auf dem Land nicht sein,

und wie das alles enden soll vielleicht faellt mir's noch ein.

Chorus

Die Zeiten sind chaotisch und meine Seele friert,
ich hoffe jeden Tag darauf, dass sich das aendern wird.

Chorus

STRAHLENDE ZUKUNFT

Strahlend wird die Zukunft sein hat man uns erzählt.
Ja, ich weiß ich war noch klein, Jahre wenig auf der Welt.
Strahlend wird die Zukunft sein, höre ich noch heut,
geh´n wir am Atommüll ein, oder wie ist das gemeint?


Strahlend soll die Zukunft sein, gut wir werden seh´n,
ob wir wie ein Strahlemann lächelnd untergeh´n.
Wer noch einem Gott vertraut singe sein Gebet,
es könnte bald das Letzte sein, wenn´s so weiter geht.
 

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit.
Wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?
Morgen soll es besser sein, fraglich bleibt nur wie,
wer holt schon die Zukunft ein, man erreicht sie nie.


Glück und Ruh alle Zeit, Arbeit und Sicherheit,
Sicherheit, Glück und Ruh woran zweifelst du?

Ich werd das Gefühl nicht los,
daß man uns bescheißt.
Explodieren könnte ich vor Wut, die mich zereist.
Morgen, morgen nur nicht ehut ich hab genug davon,
wenn wir nur malochen soll´n, dann woll´n wir auch den
Lohn.

Chorus

Strahlend wird die Zukunft sein, heißt es alle Zeit,

wer löst die Versprechen ein der Vergangenheit?

ANDERS

Für die Eine bin ich zu jung und für die Andere viel zu alt, ja dann bin ich mal zu heiß und dann bin ich wieder viel zu kalt. Ja wenn ich anders, anders, anders, anders, anders, anders, anders wär, Ja wenn ich anders, anders, anders, anders, anders, anders, anders wär, dann wär das Leben, Leben, Leben, Leben, Leben, Leben, Leben nicht so schwer. Manche Mädchen wollen große Autos, doch meine Kohle reichen nicht. Ich hab nur ne ganz kleine Karre, und damit bin ich das allerletzte Licht. Chorus Einmal ließ ich mir ne Matte steh´n, einmal Igel doch das kam nicht an. Einmal färbte ich mir die Haare grün, einmal gelb, einmal blau doch das fand sie garnicht schau Chorus Doch im Grunde ist mir alles scheißegal, sie sie groß oder klein, dick, mittig, oder schmal. Ich laß die ganze Sucherei ein für allemal sein, und macht mich eine an, bin ich erst mal der kalte Stein. Chorus

DADA IN BERLIN

Wieland Herzefelde,
Richard, Georg und John,
1920 in Berlin.

"Die Kunst ist tot !",
so riefen sie aus,
sie suchen einen neuen Ismus,
DaDa kam heraus.

Ref: DaDa, DaDa in Berlin...

DaDa war Protest
gegen jede Konvention,
in Kunst und Politik,
in jeglicher Region,
denn alles was erstarrte,
das war bekämpfenswert,
der Bürger voll Behaglichkeit
wurde aufgestört.

Chorus


Wie es damals war,
so konnte es nicht bleiben.
Sie wollten die Gesellschaft
zersetzend vorwärtstreiben.
DaDa war politisch,
war revolutionär,
doch nach ein paar Jahre,
gab´s davon nichts mehr.

Chorus

"Hände weg von der heiligen Kunst !",
riefen alle Gegner des DaDaismus,
Hände weg von der heiligen Kunst,

in der Weimarer Zeit
roch es schon nach Faschismus

Chorus

PROTEST

Ändere was du verändern willst,
du mußt dich schon selber dreh´n, oder geh´n
Oder bist du so perfekt gedrillt,
kannst nur noch beiseite steh´n?

Schrei heraus wenn du verschweigen sollst,
was dir auf der Seele brennt,

ein Problem das wird erst anerkannt,
wenn man es auch laut benennt.

Ja du weißt, es war schon immer so,
doch so soll´s nicht immer sein, nie mehr sein,
in der Schule, später im Büro,
überall steckst du nur ein.

Vater rät, sei gescheit,
mach dich klein, spar dir Leid,
denn die Zeit steht nicht still,
sie bewirkt was man will.

Frage dich, was kann ich selber tun,
und du bleibst nicht lang allein.

Warte nicht, bis sich ein andrer regt,
dein Protest ist allgemein.

JAJAJA

Immer treu und redlich sein, dann kann auch
nicht sehr viel gescheh´n.
Kräfte messende Gewalten,
alles wirst du übersteh´n.
Laß den Mantel windwärts flattern,
wieg dein Glück in Sicherheit,
schneckenaufrecht ist dein Gang, schon dreitausend Jahre lang.


Kann der Wind sich dreh´n? Jaja!
In´s Gesicht ihm weh´n? Jaja!
Kann Gefahr entsteh´n? Jaja!
Wird er windwärts geh´n? Ja! Jajaja, jajaja!

Schrebergarten und Kanickel, da erwacht die Seeligkeit,
Kindersegen, stille Liebe, ruhe sanft in Ewigkeit.
Friede, Freude, Eierkuchen wer nicht lebt, bleibt immer tot.
In der Stickluft solcher Welten, mensch, da packt mich Atemnot

Chorus

Großes macht ihr für Kloaken, andres produziert ihr nicht.

Die Verrenkung eurer Seeln steht im feisten Angesicht.
Dummheit ist nicht totzukriegen, spießig geht die Welt zur Ruh,
alles Reden Magenwinde, Hoffnung stirbt bald völlig aus.

Chorus

So Viele wollen mit dem Arsch an die Wand,
Schleimer und Kriecher gibt´s in jedem Land.
Die erste Bürgerpflicht sind Ordnung und Ruh,
schlaf gut und mach die Augen nur fest zu.

Immer treu und redlich sein, dann kann auch
nicht sehr viel gescheh´n.
Kräftemessende Gewalten, alles wirst du übersteh´n.

Laß den Mantel windwärts flattern,
wieg dein Glück in Sicherheit,
schneckenaufrecht ist den Gang, schon dreitausend Jahre lang.

LOOSER

Und du fandest dieses Leben war bisher totaler Scheiß.
Völlig sinnlos all dein Streben, so viel Arbeit,
so viel Schweiß.
Viele schöne leere Worte, davon wurdest du nicht satt,
die Erträge deiner Arbeit nahmen andre an deiner statt.


Baby you´re a looser, baby you´re a man.
Baby you´re a looser, baby you´re a man.

Heute fährst du große Wagen
an der Seite schöner Frau´n,
doch die Angst aus alten Tagen drückt 
dich wie ein schwerer Traum.
Niemals wieder ein Verlierer, niemals wieder ärmlich sein,
du gebrauchst die Ellenbogen bist erfolgreich und gemein.

Chorus


Und du sagst dir: "Traue keinem!",
denn das kann gefährlich sein.
Leute, die ganz harmlos scheinen werden
über nacht zum Schwein.
Heut sind dir die Worte heilig:
"Freundschaft hört beim Gelde auf!"
Niemand kann dich wirklich leiden, 
doch das nimmst du gern in kauf.

Chorus

Treten und getreten werden war jeher der Welten Lauf,
aber deine Menschenwürde hast du lange schon verkauft.
Hoch soll leben die Karriere und Gott Mammon obendrein
und die innerliche Leere soll dein Dauerzustand sein.

Chorus

1933

Augen hinter Fensterglas, Schweigen liegt im Raum,
Münder bleiben offen steh´n, denn man glaubt es kaum.

Spannung knistert in der Luft, alle sind bereit.
Fäuste ballen sich um´s Glas, bis dann einer schreit:

"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"
"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Ramponierte Eleganz, oder blanke Not,
auch wer starke Nerven hat, der fängt an zu schrei´n:

"Spione im Cafe!" - "Spione im Cafe!"

Emigranten in Paris, Marseille und Prag und Wien,
im deutschen Reich war es Nacht, Mörder kamen an die Macht.

Tod und Terror überall, Leben in Gefahr,
ohne Heimat, ohne Geld, stört man auf der ganzen Welt.

Achtung! Achtung! Dies ist eine Razzia!
Verhalten sie sich ganz ruhig! Jeder bleibt an seinem Platz!
Halten sie ihre Papiere bereit! Wenn sich jemand der Kontrolle
zu entziehen versucht wird geschossen, wird geschossen,
wird geschossen, wird geschossen.

Chorus

SCHREIE

He du, gib auf dich acht! Zu schnell kann es gescheh´n,
sie holen dich mitten in der Nacht, und keiner wird etwas seh´n.


Wenn sie kommen, dann schrei!
Wenn sie kommen, dann schrei!
Wenn sie kommen, dann schrei es raus!

He du, sie lauern überall, niemand erfährt warum.
Warte nicht auf den Überfall, warten bringt dich noch um.

Chorus

He du, man hört die Stiefel schon, geh doch, 
die Change besteht.
Jemand kassiert den Judaslohn, wehr dich, so lang es geht.

Chorus

Chorus

Pierre und Luce

Der Himmel war so blau, ein herlich milder Tag,
Paris im Winderkleid, zu schön um wahr zu sein.

Ein Schuß zerriß die Luft, der Feind war tief
im Land,
der Krieg im vierten Jahr, die Welt im ersten Brand.

Bombenterror aus der Luft, und alle wollten schnell entflieh´n,

abgetaucht im Untergrund, da sah er sie und sie sah ihn.

Pierre und Luce die wollten doch nur glücklich sein,
Pierre und Luce der Krieg ließ ihnen keine Zeit.

Explosionen und Geschrei, da nahm er angstvoll ihre Hand,
wenig später, alles vorbei, er sah nur noch wie
sie entschwand.

Chorus

Als er sie dann wieder sah, brach sich die Liebe wortreich
Bahn.
Beide waren sich so nah, doch Kinder noch, nicht Frau
nicht Mann.

Chorus

Sie wollten sich erstmals einen, es wurde aber nichts
mehr daraus.
Todesvögel warfen ihre Last und eine Bombe, sie
traf das Haus.

Chorus

MEINE ZEIT

Wahrheitsapostel überall, Ideologen voll kranker Phantasien,
ringen um unser Seelenheil, schwer gelingt es sich zu entzieh´n.

Alle Zeit, alle Zeit empfinde ich Verlorenheit,
kann mich drehen wie ich will, nie vergeß ich das Gefühl.
Jede Zeit, jede Zeit ist für mich voll Bitterkeit,

meine Zeit ist Dunkelheit.

Tief ist die Ruhe vor dem Sturm,
fromme Wünsche, es möge nichts geschehn,
denn der Verführer weiß bescheid,
tönt er wortreich von Harmonie

Chorus

BESINNUNG

Sag nicht: "Ich bin dafür", denn dann liegt auch Schuld bei dir.

Sag nicht: "Ich bin dafür", wenn du nicht selber willst.
Glaub mir, du bist zu brav. Wer erweckt dich aus dem Schlaf?
Vorsicht! Du wirst ein Schaf, daß nur noch frist und scheißt.

Denn der Mensch er lebt nicht nur vom Brot allein,
Arbeit, Wohnen, Essen und das soll schon alles sein?

Schaff der Gemütlichkeit und verblöde mit der Zeit.
Strebe nach Sicherheit wovor hast du den Angst?
Leben heißt auch Gefahr, du wirst fetter Jahr um Jahr.
Wird dir den niemals klar, daß du ein Arschloch bist?


Chorus

Schläge die nimmst du hin, wie dein feistes Doppelkinn.
Leben völlig ohne Sinn ist für dich kein Verdruß.
Hörig bist du ja schon, Leben nach Politsaison,
und ein braver Bürgersohn macht das war er muß.

Die Politiker können dich leiden, weil du genehm bist.
Die Politiker sind nett zu dir, Du gehst völlig konform.
Zweifel am System soll man vermeiden, weil das nicht gut tut.

Wer die Faust erhebt wird sie erleiden, wenn es zu spät ist.

Sag nicht: "Ich bin dafür", denn dann liegt auch Schuld bei dir.
Sag nicht: "Ich bin dafür", wenn du nicht selber willst.
Komm sei nicht länger brav, wir reißen dich aus deinem Schlaf.
Oder bleibst du lieber Schaf, daß nur noch frist und scheißt?

Chorus

Weg mit der Gemütlichkeit, jetzt kommt eine neue Zeit.
Aufbruch! Wir sind bereit und haben keine Angst.

Leben heißt auch Gefahr, raff dich auf noch heut sogar,
und dann wird dir endlich klar, dies ist eine Chance!

WHAT CAN I DO

Will nicht zur Arbeit geh´n, zu hause ist es schön,
will nicht mehr freundlich sein denn ihr seid nur gemein,
will leben bis zum Tod, ganz ohne Geldesnot,
so viel ist mir verhaßt, hab schon zuviel verpaßt.

What can I do? - What can I do? - What can I do?

Du weißt ich liebe mich, ich weiß du liebst nur dich,

ich bin allein mit mir, du bist allein mit dir,
nun ist es an der Zeit, daß endlich was passiert,
hör mit dem Warten auf, das unerträglich wird.

What can I do? - What can I do? - What can I do for you?

Elend überall auf diesem Erdenball,
man will allein besteh´n und weiß, das wird nicht geh´n,
und das gelobte Land ist mir so scheißegal,
wir träumen lebenslang, die Lüge wird zur Qual.


What can I do? - What can I do? - What can I do?



What can I do? - What can I do? - What can I do for you?
  •  

1988 - AMIGA-Maxi

Eugen Balanskat (voc),
Marcel Hofer (drums, voc),
Andreas Welfle (bg, voc),
Andreas Kupsch (git, voc),
Christoph Buntrock (git, voc)
Texte: Eugen Balanskat
Verlag: Wintrup Musikverlag


(C) 1989 AMIGA

  • Unmut
  • JAJAJA
  • Pierre und Luce
  • Dada in Berlin
 
Lineup:
Eugen Balanskat (voc),
Marcel Hofer (dr, voc),
Andreas Welfle (bg, voc),
Andreas Kupsch (git, voc),
Christoph Buntrock (git, voc)

Texte: Eugen Balanskat

(C) 1988 AMIGA 1

UNMUT

Nein, ich werd es niemals lassem,
meinen Unmut rauszuschrei´n.
Was wir lieben, was wir hassen
soll nicht in uns begraben sein.

Und werd ich auch nichts erreichen,
bist die Welt in Flammen steht,
niemals will ich jenen gleichen,
der nur für sich selber lebt.

Älter wird man automatisch,
weil das Leben ständig weitergeht.
Bewahr die Power, werde nie apathisch,
wer sich aufgibt, der vergeht.

Welten drehen sich um Sonnen,
und der Geist im Universum kreist.

Wenn die Lebenszeit verronne,
bleibt erhalten was man weiß.

Sphärenklänge überall,
teil sind wir dieser Sinfonie,
und krepiert der ganze Erdenball,
ist im Arsch die Harmonie.
Doch so lange werd ich es nicht lassen,
meinen Unmut rauszuschrei´n.
Was wir lieben, was wir hassen,
soll nicht wie wir begraben sein.



JAJAJA

Immer treu und redlich sein, dann kann auch
nicht sehr viel gescheh´n.
Kräfte messende Gewalten,
alles wirst du übersteh´n.
Laß den Mantel windwärts flattern,
wieg dein Glück in Sicherheit,
schneckenaufrecht ist dein Gang, schon dreitausend Jahre lang.


Kann der Wind sich dreh´n? Jaja!
In´s Gesicht ihm weh´n? Jaja!
Kann Gefahr entsteh´n? Jaja!
Wird er windwärts geh´n? Ja! Jajaja, jajaja!

Schrebergarten und Kanickel, da erwacht die Seeligkeit,
Kindersegen, stille Liebe, ruhe sanft in Ewigkeit.
Friede, Freude, Eierkuchen wer nicht lebt, bleibt immer tot.
In der Stickluft solcher Welten, mensch, da packt mich Atemnot

Chorus

Großes macht ihr für Kloaken, andres produziert ihr nicht.

Die Verrenkung eurer Seeln steht im feisten Angesicht.
Dummheit ist nicht totzukriegen, spießig geht die Welt zur Ruh,
alles Reden Magenwinde, Hoffnung stirbt bald völlig aus.

Chorus

So Viele wollen mit dem Arsch an die Wand,
Schleimer und Kriecher gibt´s in jedem Land.
Die erste Bürgerpflicht sind Ordnung und Ruh,
schlaf gut und mach die Augen nur fest zu.

Immer treu und redlich sein, dann kann auch
nicht sehr viel gescheh´n.
Kräftemessende Gewalten, alles wirst du übersteh´n.

Laß den Mantel windwärts flattern,
wieg dein Glück in Sicherheit,
schneckenaufrecht ist den Gang, schon dreitausend Jahre lang.


Pierre und Luce

Der Himmel war so blau, ein herlich milder Tag,
Paris im Winderkleid, zu schön um wahr zu sein.

Ein Schuß zerriß die Luft, der Feind war tief
im Land,
der Krieg im vierten Jahr, die Welt im ersten Brand.

Bombenterror aus der Luft, und alle wollten schnell entflieh´n,

abgetaucht im Untergrund, da sah er sie und sie sah ihn.

Pierre und Luce die wollten doch nur glücklich sein,
Pierre und Luce der Krieg ließ ihnen keine Zeit.

Explosionen und Geschrei, da nahm er angstvoll ihre Hand,
wenig später, alles vorbei, er sah nur noch wie
sie entschwand.

Chorus

Als er sie dann wieder sah, brach sich die Liebe wortreich
Bahn.
Beide waren sich so nah, doch Kinder noch, nicht Frau
nicht Mann.

Chorus

Sie wollten sich erstmals einen, es wurde aber nichts
mehr daraus.
Todesvögel warfen ihre Last und eine Bombe, sie
traf das Haus.

Chorus

DADA IN BERLIN

Wieland Herzefelde,
Richard, Georg und John,
1920 in Berlin.
"Die Kunst ist tot !",
so riefen sie aus,
sie suchen einen neuen Ismus,
DaDa kam heraus.

Ref: DaDa, DaDa in Berlin...

DaDa war Protest
gegen jede Konvention,
in Kunst und Politik,

in jeglicher Region,
denn alles was erstarrte,
das war bekämpfenswert,
der Bürger voll Behaglichkeit
wurde aufgestört.

Chorus

Wie es damals war,
so konnte es nicht bleiben.
Sie wollten die Gesellschaft
zersetzend vorwärtstreiben.
DaDa war politisch,
war revolutionär,

doch nach ein paar Jahre,
gab´s davon nichts mehr.

Chorus

"Hände weg von der heiligen Kunst !",
riefen alle Gegner des DaDaismus,
Hände weg von der heiligen Kunst,
in der Weimarer Zeit
roch es schon nach Faschismus

Chorus
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